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47-jähriger ungarischer Schauspieler an Coronavirus verstorben

Ungarn Heute 2021.12.27.

Der 47-jährige ungarische Schauspieler Roland Damu ist am 27. Dezember im Alter von 47 Jahren verstorben, berichtet die Boulevardzeitung „Blikk“. Die Familie des Schauspielers bestätigte die Nachricht.

Roland Damu wurde Anfang Dezember ins Krankenhaus eingeliefert. Er rief selbst einen Krankenwagen, weil er wegen starkem Husten nicht mehr atmen konnte. Er war mit COVID infiziert und wurde auf der Intensivstation in Budapest behandelt. Er wurde in tiefer Narkose gehalten und mit einer künstlichen Lunge beatmet, aber sein Leben konnte nicht gerettet werden. Er war zweimal gegen Corona geimpft.

Ende November wurden mehrere Artikel über ihn veröffentlicht, damals suchten ihn seine Freunde tagelang vergeblich, doch schließlich meldete er sich auf seiner Social-Media-Seite und versicherte, dass er nicht verschwunden sei:

Ich bin nicht verschwunden, ich bin gerade aus dem Krankenhaus gekommen. Man verordnete mir völlige Bettruhe. Ich danke den Ärzten, Krankenschwestern und Pflegern für ihre professionelle und gewissenhafte Arbeit

Da hat er noch keine Details über seine Krankheit verraten. Zuvor berichtete Damu im Sommer selbst, dass er aufgrund seiner Krankheit nicht arbeiten kann und deshalb versucht, Freunde und Bekannte um finanzielle Hilfe zu bitten, um seine Medikamente kaufen zu können.

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Damu war ein sehr bekannter Schauspieler in Ungarn, er trat unter anderem am Kammertheater Budapest, am Csokonai-Theater in Debrecen und am Szigligeti-Theater in Szolnok auf. Außerdem hat er als Synchronsprecher in mehr als 150 Filmen und Serien mitgewirkt. Seine bekannteste Rolle ist die des Előd Várnagy in der Serie „Jóban Rosszban“ („In guten wie  in schlechten Zeiten“)

Im Jahr 2012 wurde er wegen Körperverletzung und Vergewaltigung seiner Ex-Freundin Tímea Palácsik zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt, von denen er drei verbüßte, und wurde im April 2015 aus dem Gefängnis entlassen. Später schrieb Damu ein Buch. Er war davon überzeugt, dass die „politischen Kräfte“ es zugelassen hätten, dass seine Ex-Freundin als Opfer ausgerufen werden konnte. Seine Ex-Freundin wurde später die Frau des Hollywood-Regisseurs Andy Vajna, dem späteren „Regierungsbeauftragten für ungarische Filme“ der Regierung.

(Via: blikk.hu, Titelbild: MTI – Szilárd Koszticsák)