Ábel Lajtha, weltbekannter Neurochemiker, Professor für Hirnforschung, Akademiker und Gründungsmitglied der Freunde von Ungarn Stiftung, Herausgeber unseres Nachrichtenportals Ungarn Heute und unserer Schwesterseite Hungary Today, ist im Alter von 102 Jahren in New York gestorben.
Ábel Lajtha wurde 1922 in Budapest geboren, sein Vater László Lajtha war ein mit dem Kossuth-Preis ausgezeichneter Komponist und Volksmusikforscher. Er vervollständigte seine Schulausbildung in Budapest und promovierte 1945 an der Péter Pázmány Universität. In den Jahren 1946-47 war er Assistent von Albert Szent-Györgyi, mit dem er später eine Zeit lang in den Vereinigten Staaten zusammenarbeitete. Er war Mitbegründer und später Präsident der American Neurochemical Society und war ab 1976 Herausgeber und später Chefredakteur der Zeitschrift Neurochemical Research. Im Jahr 1971 wurde er zum Professor für Psychiatrieforschung an der New York University School of Medicine ernannt.
Im Jahr 2002 wurde er mit der Medaille Pro Scientia Hungarica der Ungarischen Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet, 2005 erhielt er den Bernard Haber Preis und 2016 wurde er mit dem Mittelkreuz des ungarischen Verdienstordens ausgezeichnet. Er ist Autor von mehr als 700 wissenschaftlichen Artikeln und hat etwa 40 ungarische Stipendiaten in seinem Labor arbeiten lassen.
Als Schüler von Albert Szent-Györgyi schätze ich wissenschaftliche Leistungen über alles, Reichtum ist kein wirklicher Wert,
so Ábel Lajtha.
Anlässlich des 100. Geburtstags von Ábel Lajtha gab Dr. Henry Sershen, ein jahrzehntelanger Kollege des Professors, uns ein Interview. Der Wissenschaftler erinnerte daran, dass Dr. Lajtha nicht nur ihn, sondern auch viele andere junge Forscher aus der ganzen Welt, die an seinem Institut arbeiteten, in der Forschung angeleitet hat. „Er war besonders stolz auf ein Forschungsprogramm zwischen unserem Institut und dem KOKI (Anm. d. Red.: Kísérleti Orvostudományi Kutatóintézet, Institut für experimentelle Medizin) unter der Leitung von Professor E. Sylvester Vizi (Anm. d. Red.: Vorsitzender des Kuratoriums der Freunde von Ungarn Stiftung), das die Karriereentwicklung vieler ungarischer Forscher gefördert hat.
Wie Dr. Sershen schrieb, danken diejenigen, die mit Professor Lajtha gearbeitet haben, ihm nicht nur für seine wissenschaftliche Führung, sondern vor allem für seine persönliche Freundschaft.
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Beitragsbild: semmelweis.hu