Der ungarische Präsident János Áder sprach am Montag auf dem Klimagipfel der Vereinten Nationen in New York über die Erfolge und künftigen Ziele Ungarns in Bezug auf die Klimapolitik und informierte die Weltmarktführer über Ungarns Programm für virtuelle Kraftwerke. Die Philosophie hinter dem mittlerweile 10-jährigen Programm lautet: „Die billigste Energie ist, die wir nicht erzeugen“, sagte Áder beim Gipfel.
Das Programm Ungarns soll die Energieeffizienz von Einzelpersonen, Unternehmen und öffentlichen Institutionen verbessern, sagte er.
„Das Programm hat es uns bisher ermöglicht, mehr Energie zu sparen, als ein Viertel der Leistung des ungarischen Atomkraftwerks ist“, sagte der Präsident.
Das Programm sei bislang in Italien, Großbritannien und Rumänien umgesetzt worden, sagte er und äußerte die Hoffnung, dass es „dort genauso erfolgreich sein werde wie in Ungarn“.
Der Präsident sagte auch, dass Ungarn in den nächsten drei Jahren die internationale Klimafinanzierung mit fast 6 Millionen Dollar unterstützen wird, von denen ein Teil in den Grünen Klimafonds fließen wird. Er wies darauf hin, dass Ungarn der erste Mitgliedstaat der Europäischen Union war, der das Klimaabkommen von Paris ratifizierte. Er fügte hinzu, dass die CO2-Emissionen erst seit 2015 gestiegen sind.
In Bezug auf die klimapolitischen Ziele Ungarns sagte der Präsident
Ungarn wird seine Solarenergiekapazität bis 2030 verzehnfachen, die Energieerzeugung aus fossilen Brennstoffen einstellen und sein Kernkraftwerk ausbauen
„Diese Anstrengungen werden dafür sorgen, dass 90 Prozent der ungarischen Stromerzeugung bis 2030 CO2-frei sein wird“ – fügte er hinzu.
Darüber hinaus strebt Ungarn bis 2050 eine Steigerung der Energieeffizienz seiner Gebäude um 30 Prozent an. Bis 2030 werden öffentliche Verkehrsunternehmen in Städten mit mehr als 25.000 Einwohnern ausschließlich Elektrobusse einsetzen. Ungarn werde auch sein Wiederaufforstungsprogramm fortsetzen. Die Wälder des Landes hätten sich in den letzten 100 Jahren verdoppelt. Und bis 2050 will Ungarn die Größe seiner Wälder um weitere 30 Prozent steigern, sagte Ader.
In Bezug auf die Erfolge der Klimapolitik sagte der Präsident, Ungarn habe seine CO2-Emissionen seit 1990 um 32 Prozent und auch seinen Energieverbrauch ständig gesenkt und gleichzeitig das Wirtschaftswachstum gesteigert. Im vergangenen Jahr sei die ungarische Wirtschaft um 5 Prozent gewachsen, während die Emissionen um 0,6 Prozent zurückgegangen seien.
Die 24 größten Städte Ungarns haben sich den internationalen Klimazonen angeschlossen und sind Mitglieder des internationalen Klimaschutzkooperationsprogramms Under2.
Áder versprach, dass Ungarn alles in seiner Macht Stehende tun wird, um die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens zu erreichen.
(Via: mti.hu, Beitragsbild und Fotos: MTI – Noémi Bruzák)