Ausstellung von Esterházy-Schätzen im Kunstgewerbemuseum eröffnetWeiterlesen
Als Ehrengast der vierten Ausgabe der „Woche der Seidenstraße“ stellt das Museum für Angewandte Kunst in Hangzhou in der chinesischen Provinz Zhejiang luxuriöse Seidenstoffe, Samt und Prunkwaffen aus der Sammlung der Forchensteiner Esterházy-Schatzkammer aus.
Eine repräsentative Ausstellung reich verzierter, herausragender Textilien des ungarischen Hochadels aus dem 16. und 17. Jahrhundert wird vom 25. Juni bis Ende August im Staatlichen Chinesischen Seidenmuseum zu sehen sein. In der Ausstellung werden 34 einzigartige Kunstwerke präsentiert. Neben den von den Männern der Familie Esterházy getragenen Prunkgewändern werden besondere Seidentapisserien sowie zeremonielle Kleider, Waffen und Waffenetuis gezeigt.
Zu sehen ist unter anderem ein Dolman aus der Garderobe des Palatins Paul Esterházy aus der Zeit um 1680 mit Spitzenbändern aus vergoldeter Silberkordel und Faden, die die gesamte Oberfläche bedecken. Ebenfalls ausgestellt wird ein besonderer Husarenpelz aus dem frühen 17. Jahrhundert, der aus der Garderobe des Fürsten Paul Esterházy stammt.
Zu sehen sind auch eine türkische Pferdedecke, die 1648 in Istanbul hergestellt wurde und die auch die Brust des Pferdes bedeckt, sowie ein ungarischer bestickter Sattel aus der Mitte des 17. Jahrhundert. Der Höhepunkt der Ausstellung ist eine einzigartige persische Safawiden-Seidentapisserie aus dem 16. Jahrhundert, die den Safawidenherrscher Tahmasp I. und die Gäste an seinem Hof darstellt. Bei der Auswahl der Schatzkammer-Exponate konzentrierten sich die Fachleute auf die wertvollsten Seidenwebereien der Epoche, so dass sie auch einen Einblick in die Geschichte der ungarischen Feste, der Mode, der Wohnkultur und der Kriegsführung jener Zeit geben, indem sie Objekte präsentieren, die den Lebensstil des ungarischen Hochadels im 16. und 17. Jahrhundert veranschaulichen.
Die in der Ausstellung gezeigten Kostüme sind aus den kostbarsten italienischen, spanischen, türkischen und französischen Stoffen der damaligen Zeit gefertigt und mit vergoldeten Silber- und Silberfadenknöpfen, spanischer Gold- und Silberspitze, Juwelen, Perlen und Korallen verziert. Die Textilsammlung der Esterházyschen Schatzkammer wird vom Budapester Museum für Angewandte Kunst aufbewahrt. Obwohl die Sammlung während des Zweiten Weltkriegs schwer beschädigt wurde, spiegelt sie dank der sorgfältigen Restaurierungsarbeiten der letzten Jahrzehnte den Reichtum der einstigen aristokratischen Sammlungen Ungarns wider.
Via MTI Beitragsbild: MTI