Fast zwei Wochen nach dem Schiffsunglück auf der Donau hat die ungarische Polizei am Dienstagmorgen mit der Bergung des Schiffswracks begonnen. Das gesunkene Schiff wird mit einem Spezialkran aus dem Wasser ausgehoben. Zwischendurch wurde es immer wieder von Tauchern untersucht. Die Leichen von vier Opfern, die auf dem Vergnügungsboot Hableány gefangen waren wurden aus dem Wrack entfernt.
Die erste Leiche wurde auf der Kapitänsbrücke entdeckt, berichtete der MTI-Korrespondent am Standort neben der Margit Brücke. Laut einer vorläufigen Schätzung, die während einer Live-Übertragung der Operation im öffentlichen Fernsehen gemeldet wurde, wird die Bergungsoperation voraussichtlich sechs Stunden dauern.
Nándor Jasenszky von der Polizei (Abteilung für Terrorismusbekämpfung), die für die Überwachung der Operation verantwortlich ist, erklärte gegenüber dem Nachrichtensender M1, dass der kritische Punkt der Operation darin bestand, den Rumpf vom Grund des Flussbetts zu heben.
Die Bergung erfolgt in mehreren Phasen, in denen der Zustand des Schiffes an mehreren Punkten beurteilt wird. Sobald das Schiff an die Oberfläche gebracht wurde, wird es auf Lastkähne gesetzt. Während jeder der vier Phasen der Operation betreten Taucher das Wrack, um Gegenstände sowie Möbel, die die Körper bedecken, zu entfernen, so der MTI-Korrespondent vor Ort.
Die Behörden sind auch bereit, aus dem Schiff fließenden Kraftstoff zu beseitigen, wenn während der Bergung Diesel in die Donau ausläufen würde.
Das Ausflugsboot sank am 29. Mai, nachdem es mit einem Flusskreuzfahrtschiff zusammengestoßen war. Das kleine Boot mit 33 südkoreanischen Passagieren und zwei Besatzungsmitgliedern an Bord sank innerhalb weniger Sekunden. Nur sieben Insassen überlebten das Unglück. Wegen der starken Strömung in der Donau konnten Taucher bisher nicht in das Wrack vordringen. Die Einsatzkräfte konzentrierten sich daher darauf, die Bergung des Wracks vorzubereiten.
Die „Hableány“ wurde 1949 gebaut. Das Boot ist 27,2 Meter lang, 4,8 Meter breit und 5,2 Meter hoch und wiegt 50 Tonnen.
(Via: mti.hu, merkur.de, Beitragsbild: MTI – Péter Lakatos)