Die Newcomer-Show, bei der junge ungarische Artisten vorgestellt werden, findet am Freitag statt, und das Festival wird am 17. Januar mit einer großen Gala und einer Preisverleihung abgeschlossen.Weiterlesen
Mehr als hundert ukrainische Zirkuskünstler wurden vom Budapester Großzirkus als Flüchtlinge aufgenommen und Studenten der Zirkusschulen von Kiew und Charkiw können nun ihre Ausbildung in Budapest fortsetzen.
Am 17. März fand in der Manege des Budapester Zirkus eine außerordentliche Vorstandssitzung statt, um die Situation der aus der Ukraine geflohenen Artisten, Kinder, Eltern und Lehrer zu besprechen. Auf der Sitzung wurden die umfassende Betreuung der Neuankömmlinge, die Beschäftigung und die Zusammenarbeit zwischen ungarischen und ukrainischen Zirkusschulen erörtert.
Die Flüchtlinge kamen u. a. von der Kiewer Akademie für Zirkus und Kunst und dem Zirkusstudio in Charkiw.
Wir leben in einer historischen Situation, noch nie zuvor hat es in der Zirkuskunst eine solche Situation gegeben, die wir nun gemeinsam analysieren wollen,
sagte Péter Fekete, Staatssekretär für Kultur, in seiner Eröffnungsrede. „Wir sind daran gewöhnt und wissen, dass die Zirkuskunst eine Kunstform ist, bei der die Türen füreinander offen sind und alle Künstler haben sich im Budapester Zirkus immer zu Hause gefühlt. In einer Kriegssituation werden diese grundlegenden Eigenschaften einer wichtigen nationalen strategischen und kulturellen Institution noch verstärkt: Die Türen des Budapester Zirkus stehen allen Künstlern offen“, fügte er hinzu.
Wir haben eine ernste Verantwortung, ein Beispiel zu geben und eine Botschaft nicht nur an Ungarn, sondern an die ganze Welt zu senden.
In den letzten Wochen sind Hunderte von Künstlern aus der Ukraine in Ungarn eingetroffen: Kinder, Eltern, Kunstlehrer und Kunststudenten, berichtet Színház Online.
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Fekete dankte dem Nationalen Zentrum für Zirkuskunst, dem INspiral Zirkuszentrum, dem Imre Baross Institut für Künstlerausbildung, der Recirquel Gesellschaft und dem Balance Acrobatics & Gymnastics Club für die einzigartige Zusammenarbeit in der ungarischen Zirkuskunst. Der Staatssekretär für Kultur wies auch darauf hin, dass es in dieser einzigartigen historischen Situation weitere Möglichkeiten gibt. Er betonte auch, dass wir unsere russischen Artistenkollegen nicht ausschließen dürfen, sondern uns ihnen mit der gleichen Liebe zuwenden müssen, wie wir es bisher getan haben: „Wir müssen uns gegenseitig und der Welt ein Beispiel dafür geben, dass wir in der Zirkuskunst mit gegenseitigem Vertrauen zusammenarbeiten, unabhängig von Hautfarbe, politischer Position, Ideologie oder Identität.“
Gábor Dénes Kovács, der Direktor des Instituts für Artistenausbildung Imre Baross, erinnerte daran, dass eine ungarische Klasse dank des Nationalen Zentrums für Zirkuskünste und mit Hilfe von Tamás Viczián von September bis Dezember in Kiew trainiert wurde. Im Oktober konnte das ungarische Publikum im Rahmen der Synergies-Reihe des Budapester Zirkus die Produktion Circle der Kiewer Zirkus- und Kunstakademie sehen.
Die Mitarbeiter des Budapester Zirkus versorgen hundert Menschen täglich mit drei Mahlzeiten, helfen bei der Verteilung großer Mengen von Spenden, dolmetschen und sorgen für einen reibungslosen Ablauf der täglichen Aufgaben. Während ihres Aufenthalts hat der Zirkus zwei Möglichkeiten für Erwachsene.
Der rechtliche Rahmen für die Beschäftigung sowie die Anmeldung und Verwaltung sind noch in Arbeit.
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Dr. Beáta Borsós, Geschäftsführerin des Nationalen Zentrums für Zirkuskünste, erklärte, dass bei der Ankunft der ersten Gruppen im Sekretariat eine Basis eingerichtet wurde, um die Neuankömmlinge zu registrieren. Es wurde geprüft, wer in welchem Bereich arbeiten konnte, und es wurden zwei Gruppen gebildet:
Gábor Dénes Kovács sagte, dass der gesamte Erlös der Aufführung der Sommernachtsträumer am 22. und 23. März vom Zirkus verwendet wird, um die Artisten und Kunstlehrer hier zu unterstützen, insbesondere um ihnen Requisiten zur Verfügung zu stellen. Sie wollen die Voraussetzungen dafür schaffen, dass sie im Artistendorf und in den Proberäumen arbeiten, schaffen und üben können.
Vielen Dank, dass Sie uns aufgenommen haben und uns erlauben, in einer friedlichen Umgebung zu leben, in der keine Bomben vom Himmel fallen. Sie haben uns aufgenommen, als wären wir Verwandte, wir haben alles, was wir brauchen: Unterkunft, Kleidung, Spielzeug, Reinigungsmittel. Es gibt Essen, zu viel und zu lecker. Wir wollen nicht zur Last fallen, wir wollen auf jeden Fall nützliche Arbeit leisten,
sagten die Ausbilder der Kiewer Akademie für Zirkus und Kunst und des Zirkusstudios in Charkiw.
Kovács sagte auch voraus, dass anlässlich des Weltzirkustages am 16. April eine gemeinsame Vorstellung ukrainischer und ungarischer Artisten geplant ist. „Ich denke, dass das gemeinsame Schaffen und voneinander Lernen eine Botschaft für alle ist, nicht nur in der Zirkuswelt, sondern auch außerhalb“, so der Direktor des Artist Training Centre.
Der Budapester Zirkus organisiert auch verschiedene Programme für die geistige Gesundheit von Flüchtlingen: Sie können den Budapester Zoo, den Palast der Wunder, das ElevenPark Playhouse, ein Feuerwehrhauptquartier, wo sie alte und neue Feuerwehrautos sehen können, eine Bootsfahrt und eine Hundeshow besuchen.
(Via: Hungary Today, Titelbild: Noémi Bruzák/MTI)