Stunden vor dem für Dienstag anberaumten Parlamentsvotum haben linke Regierungskritiker den zu verabschiedenden Gesetzentwurf verurteilt, der die Förderung von Pädophilie und des LGBT-Lebensstils im Kreise von Kindern sowie Jugendlichen unter 18 Jahren verbietet. Vertreter der Gegenseite widersprechen leidenschaftlich. Presseschau von budapost.de.
Auf 24.hu macht Zsolt Kerner darauf aufmerksam, dass der – inzwischen gebilligte – Gesetzentwurf den Unterschied zwischen Pädophilie und Homosexualität verwische. Er bezeichnet den Text als eine Maßnahme nach russischem Vorbild, um Schwule zu stigmatisieren und sie ihrer Rechte zu berauben.
Márton Gulyás rief die Opposition dazu auf, die Abstimmung über den Gesetzesentwurf sowohl aus prinzipiellen, aber auch politischen Erwägungen zu boykottieren. Die Opposition könne ausschließlich durch Geschlossenheit engagierte Anhänger ausfindig machen, argumentiert der Autor auf 444. (Jobbik votierte mit „Ja“, der Rest der Opposition stimmte entweder mit „Nein“ oder boykottierte die Sitzung.)
Magyar Nemzet widmete diesem Thema an drei Tagen drei Kommentare: So bestreitet György Németh, dass das Gesetz Informationen über Homosexualität in der Schule verbieten würde. Er verteidigt es als Schutz der Kinder vor Umwelteinflüssen, für deren Verarbeitung sie noch nicht reif seien. Ferenc Kis wirft der Opposition vor, sie wolle „eine Art Tollheit“ entfesseln, die Ungarn in ein riesiges Labor verwandeln würde, in dem ein Experiment zur „Züchtung eines neuen Menschentyps“ stattfinde. Zsolt Pozsgai schließlich erzählt die Geschichte eines Landsmanns, der von zwei Vätern aufgezogen worden und vor seiner Vergangenheit in die Schweiz geflohen sei. Der Mann, inzwischen glücklicher Vater von zwei Kindern, begrüße das neue Gesetz „als Revolution“, die sich gegen die vorherrschende Denkrichtung in seiner neuen Heimat auflehne.
(Titelbild: Facebook Seite von Abgeordneter Bernadett Szél)