Die derzeitige Schutzlinie entspricht nicht mehr den Höhenanforderungen für den sicheren Abfluss großer Hochwasser.Weiterlesen
Zum Auftakt der zweiten Runde der oppositionsinternen Vorwahlen werfen sich Péter Márki-Zay und Klára Dobrev gegenseitig vor, die Einheit der Regierungsgegner zu unterminieren und ihre Chancen auf einen Sieg über den Fidesz zu gefährden. Presseschau von budapost.de.
Obwohl Gergely Karácsony seine Anhänger dazu aufgerufen hat, Péter Márki-Zay in der Stichwahl zu unterstützen, haben sich mehrere Politiker der MSZP (die ursprünglich hinter Karácsony stand) sowie Liberale für dessen Gegenkandidatin Klára Dobrev ausgesprochen. Márki-Zay sagte in einem Interview mit dem Fernsehsender ATV, dass diejenigen, die für Dobrev stimmen würden, nicht nur Gergely Karácsony, sondern auch unser Heimatland verrieten. Ein Sieg Dobrevs würde Ministerpräsident Orbán einen Verbleib an der Macht ermöglichen, so der Bürgermeister von Hódmezővásárhely weiter. Klára Dobrev warf Márki-Zay daraufhin vor, auf eine spalterische Rhetorik zurückzugreifen und Regierungschef Orbán in die Hände zu spielen. Sie fügte hinzu, dass es eine Praxis des Fidesz sei, Gegner des Verrats zu bezichtigen. Am Montag entschuldigte sich Márki-Zay für seine Äußerung.
Gábor Török zeigt sich keineswegs überrascht darüber, dass die Kandidaten in der Stichwahl einen scharfen Ton anschlagen. Bei Stichwahlen mit zwei Kandidaten sei eine Polarisierung notwendig, betont der zentristische Politologe in einem Eintrag auf seiner Facebookseite. Márki-Zay wolle sich so weit wie möglich von Ferenc Gyurcsány distanzieren, um die Unterstützung derjenigen Wähler zu gewinnen, die sich eine neue Regierung wünschen würden, aber eine massive Abneigung gegenüber Gyurcsány hegten. Die Demokratische Koalition und Klára Dobrev hingegen wollten das Image eines Ecksteins der Zusammenarbeit innerhalb des oppositionellen Lagers vermitteln sowie Wählerinnen und Wähler mobilisieren, die befürchteten, dass oppositionsinterne Streitigkeiten die Chancen auf einen Sieg über die derzeitigen Regierungsparteien im April gefährden könnten.
Uneinigkeit herrscht unter den Kommentatoren hinsichtlich des Ausgangs der Stichwahl: György B. Nagy von Népszava vermutet, dass Klára Dobrev eher gewinnen werde und auch größere Chancen habe, den Fidesz bei den Parlamentswahlen im April zu schlagen.
Zsolt Sütő-Nagy von Magyar Hírlap rechnet ebenfalls mit einem Sieg Dobrevs und notiert, dass sich keine der über starke Netzwerke verfügenden Oppositionsparteien für Márki-Zay einsetze.
Auf 444 äußert Miklós Haraszti die Befürchtung, dass Dobrev ein leichtes Ziel für den Fidesz wäre, würde die Regierungspartei doch unterstellen, Dobrev wolle zur Gyurcsány-Ära der Jahre vor 2010 zurückkehren. Márki-Zay habe mehr Chancen auf einen Sieg über den Fidesz und „eine Beendigung der Diktatur“, wenn er auch rechtsgerichtete und unentschlossene Wähler ansprechen würde.
Milán Constantinovits von Mandiner spielt die Bedeutung der Vorwahlen der Opposition herunter und behauptet, dass die Opposition selbst im Falle eines Sieges von Márki-Zay von den Parlamentsabgeordneten der Demokratischen Koalition – und deren Vorsitzenden Ferenc Gyurcsány – dominiert werden würde.
(Via: budapost.de, Titelbild: Hungary Today)