Ein konservativer Kommentator hält den Brexit für sinnvoll, doch könne sich Ungarn ein Nacheifern nicht leisten. Presseschau von budapost.de.
In Magyar Nemzet weist László Heckenast wiederholt veröffentlichte Analysen, denen zufolge sich der Brexit katastrophal für Großbritannien auswirke, als etwas zu voreilig zurück. Immerhin seien die Hauptgründe für den Brexit in Bedenken hinsichtlich eingewanderter Arbeitskräfte sowie im Gefühl einer verlorengegangenen Souveränität zu suchen. Großbritannien wäre in der Europäischen Union geblieben, wenn es den Europäischen Gerichtshof, die Kommission und das Europaparlament nicht als zu aufdringlich empfunden hätte, glaubt Heckenast.
Auch Ungarn fühle sich zu Unrecht im Fadenkreuz der EU-Institutionen, habe aber ein großes Interesse an einer fortgesetzten Mitgliedschaft in der Staatengruppe. So würden westliche Unternehmen zögern, in Ungarn zu investieren, wenn es sich außerhalb der Europäischen Union befände, während selbst fernöstliche Investoren Ungarn als verlockendes Investitionsziel betrachteten, weil deren Produkte hier mit der Hälfte der Komponenten aus ihren Herkunftsländern einen zollfreien Zugang zu den europäischen Märkten hätten.
Ungarn sollte in der Europäischen Union bleiben und versuchen, den Integrationsprozess von seinem derzeitigen föderalistischen Kurs abzubringen. Falls die Union wieder zu einem auf wirtschaftlicher Zusammenarbeit basierenden Block werde, könnte selbst das Vereinigte Königreich eines Tages wieder dazustoßen, spekuliert Heckenast.
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