Die Partei Párbeszéd hat vorgeschlagen, die Familienzulagen und das Kinderbetreuungsgeld zu verdoppeln, den Mindestlohn anzuheben und von der Einkommensteuer zu befreien und die Rentenberechnung zu ändern.Weiterlesen
Ein linker Kommentator wirft der Regierung Inkompetenz sowohl bei der Vorhersage als auch der Bekämpfung der Inflation vor. Ein regierungsfreundlicher Analyst hingegen verweist darauf, dass die Rentner für den Preisanstieg mehr als entschädigt würden. Presseschau von budapost.de.
Für Mikós Bonta ist es bezeichnend, dass Ungarn angesichts einer im August gemessenen Jahresinflationsrate von 4,9 Prozent das EU-Land mit der höchsten Teuerungsrate in diesem Jahr sei und die Preissteigerungen systematisch die offiziellen Erwartungen übertroffen hätten. Außerdem hätten sich die zaghaften und zudem verspäteten Maßnahmen der Nationalbank zur Anhebung des Leitzinses immer wieder als unwirksam erwiesen, meint der Népszava-Autor. Es sei unredlich, wenn die Regierungsseite versuche, der Opposition Wähler mit dem Vorwurf abspenstig zu machen, sie wolle die Steuern erhöhen. Dabei toleriere sie doch eine steigende Inflation, die faktisch eine versteckte Steuerlast für die Bevölkerung darstelle, klagt Bonta.
Auf Index erklärt Márton Nagy, der ranghöchste Finanzexperte der Regierung, dass die starke Inflation eine direkte Folge der raschen wirtschaftlichen Erholung sei, die im August ein BIP-Wachstum von fast 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnet habe. Die Aufgabe der Regierung bestehe darin, für ein dauerhaftes Wachstum zu sorgen. Die Eindämmung der Inflation hingegen sei die Aufgabe der Nationalbank, erinnert Nagy.
Auf Világgazdaság berichtet András Ferentzi, dass die monatlichen Bezüge der Rentner im November an die Inflationsrate angepasst würden. Darüber hinaus erhielten sie eine einmalige „Prämie“ von maximal 22.000 Forint (umgerechnet gut 60 Euro), um am starken BIP-Wachstum beteiligt zu werden.
(Via: budapost.de, Titelbild: Steve Buissinne – Pixabay)