Im Einklang mit der Position der wichtigsten Oppositionsparteien vertritt ein linksorientierter Kommentator die Auffassung, dass die Regierung mit einem Nichtbeitritt zur Eurozone den nationalen Interessen Ungarns schade. Presseschau von budapost.de.
Möge doch ein Referendum darüber entscheiden, ob sich Ungarn tatsächlich vom Forint verabschieden sollte, empfiehlt Miklós Bonta in einem Kommentar der Tageszeitung Népszava. Dabei verweist der Autor auf eine kürzlich durchgeführte Umfrage, der zufolge zwei Drittel der Ungarn innerhalb der Eurozone glücklicher wären, was angesichts des zehnprozentigen Wertverlusts, den der Forint während der Coronaviruskrise erlitten habe, verständlich sei. Zugleich macht Bonta darauf aufmerksam, dass Finanzminister Mihály Varga zwar nach wie vor behaupte, Ungarn werde langfristig den Euro einführen, doch würde Notenbankpräsident György Matolcsy dies von strukturellen Veränderungen in der Eurozone abhängig machen. Vermutlich unterstütze Ministerpräsident Viktor Orbán die letztgenannte Position, um eine strengere Aufsicht über die ungarischen Banken zu vermeiden, von denen einige „sich den Wünschen der Regierung beugen“. In der Zwischenzeit, so Bonta, könnten dem Land wichtige Finanzmittel durch die Lappen gehen, die möglicherweise ausschließlich unter den Ländern der Eurozone verteilt würden.
(Via: budapost.de, Beitragsbild: Bruno /Germany – Pixabay)