Nach Ansicht eines linksorientierten Kolumnisten plant der Papst bei seinem Besuch in Ungarn eine Düpierung von Regierungschef Viktor Orbán. Presseschau von budapost.de.
Papst Franziskus hat am Montag seine Absicht bekanntgegeben, im September dieses Jahres die Abschlussmesse des 52. Internationalen Eucharistischen Kongresses in Budapest feiern zu wollen. Das Oberhaupt der katholischen Kirche stellte klar: Es handele sich nicht um einen Besuch Ungarns, vielmehr gehe es ihm ausschließlich um die Messe. Weiterhin erklärte der Papst, dass er bei dieser Gelegenheit vielleicht auch in die slowakische Hauptstadt Bratislava reisen werde. Ungarn war bisher erst ein einziges Mal Gastgeber des Internationalen Eucharistischen Kongresses, und zwar im Jahr 1938.
In Népszava interpretiert Tamás Rónay die Bemerkung des Papstes, er werde einzig aus Anlass der Abschlussmesse des Eucharistischen Kongresses nach Budapest fliegen, als Hinweis darauf, dass er sich nicht mit dem ungarischen Ministerpräsidenten treffen wolle. Rónay erinnert daran, dass die beiden in den vergangenen mehr als fünf Jahren sehr gegensätzliche Ansichten über die Masseneinwanderung aus Asien und Afrika geäußert hätten. Dabei habe Franziskus häufig die – wie der Kolumnist sie nennt – „die Einheit Europas gefährdenden Populisten“ kritisiert. Im Gegenzug seien regierungsnahe Kreise in Ungarn den Papst oftmals mit scharfen Worten angegangen. In einer sarkastischen Schlussbemerkung bedauert Rónay, dass der Papst nicht beabsichtige, Orbán zu treffen, denn bei einer solchen Begegnung „könnte er ihm erklären, was es bedeutet, ein Christ zu sein“.
(Bild: Papst Franziskus mit Ungarns Präsidenten János Áder, MTI – Tamás Kovács)