Ein regierungsnaher Kommentator lobt den ungarischen Regierungschef für die beherzten Maßnahmen zur Begrenzung der ökonomischen Pandemie-Folgen. Das führende Wirtschaftsnachrichtenportal begrüßt ebenfalls den Beschluss der Regierung, das Moratorium für die Rückzahlung von Krediten zu verlängern. Presseschau von budapost.de.
Am Samstag hat Ministerpräsident Viktor Orbán bekanntgegeben, dass seine Regierung das im März erlassene Kreditrückzahlungsmoratorium (siehe BudaPost vom 20. März) unter bestimmten Bedingungen um weitere sechs Monate verlängern werde. Die Aussetzung der Tilgungspflicht gilt für Familien mit Kindern, Rentner, Arbeitslose, Staatsbedienstete sowie für Unternehmen, deren Einnahmen um mindestens 25 Prozent eingebrochen sind.
Gergely Kiss lobt in Erwartung der von Orbán verkündeten Maßnahmen den Mut des Ministerpräsidenten, ungarischen Familien sowie den von der wirtschaftlichen Talfahrt infolge der Coronavirus-Pandemie hart getroffen Unternehmen massive Hilfe zuteil werden zu lassen. In Magyar Nemzet verweist der regierungsfreundliche Kommentator drauf, dass zahlreiche Haushalte die Krise ohne das im März eingeführte Kreditrückzahlungsmoratorium nicht überstanden hätten. Darüber hinaus wäre eine gewaltige Welle an Firmenpleiten losgetreten worden. Der Ansatz der Orbán-Regierung sei das Gegenteil dessen, was die frühere sozialistisch-liberale Regierung mit Blick auf die Auswirkungen der Finanzkrise des Jahres 2008 unternommen habe: Steuererhöhungen und restriktive Maßnahmen.
Portfolio hält die Verlängerung des Zahlungsmoratorium für eine sinnvolle Hilfsmaßnahme, die sowohl Familien als auch Unternehmen zugute komme. Damit solle eine Spirale des wirtschaftlichen Niedergangs vermieden werden. Das gemäßigt ausgerichtete Wirtschaftsnachrichtenportal begrüßt die Absicht, sich auf die bedürftigsten Schuldner zu konzentrieren, statt den Zahlungsaufschub bedingungslos zu verlängern. Allerdings befürchtet Portfolio, dass sich die Voraussetzungen für eine Verlängerung des Moratoriums nur mit Hilfe schwieriger und kostspieliger bürokratischer Verfahren würden beurteilen lassen.
(Via: budapost.de, Beitragsbild: pixabay.com)