Der Chefredakteur des Radiosenders Karc FM bestreitet, Anweisungen von Parteioffiziellen oder Amtsträgern zu erhalten, während sein Amtskollege vom neu gestarteten Fernsehsender Pesti TV erklärt, seine Sendungen stellten „die Revolte der Normalität“ dar. Presseschau von budapost.de.
Im dritten Teil einer Interview-Serie des Internetportals Azonnali mit führenden Persönlichkeiten der Medienbranche räumt Ottó Gajdics ein, dass sein Karc FM ein entschiedener Befürworter der Regierung sei. Das bedeute aber nicht, dass ihnen von der Regierung vorgeschrieben werde, was man zu sagen habe, fügt der Chefredakteur des Senders hinzu. Seiner Meinung nach treten die oppositionellen Medien genauso engagiert für ihre eigene politische Seite ein. Der Unterschied zwischen ihnen bestehe darin, dass die oppositionellen Sender behaupten würden, unabhängig zu sein. Zwar kritisiere er die Regierungspolitik häufig, diese Kritik jedoch hielte er innerhalb der regierungsfreundlichen Gemeinschaft, betont Gajdics.
Bei der Vorstellung seines neuen Pesti TV auf Mandiner erklärt Chefredakteur Gergely Huth, dass sich sein Fernsehsender an die jungen, politisch weniger aktiven Generationen wende. Daher sehe man sich nicht als ein Konkurrent von Hír TV. Der Spross des Webportals Pesti Srácok schlage bewusst eine rüden Ton an und setze entsprechende Gesten ein, um die jungen Zuschauer anzusprechen. Was ihre Mission anbelangt, so sieht Huth seinen Sender als Teil einer internationalen „Revolte der Normalität“ gegen eine extremistisch-liberale Tendenz, die das zerstören wolle, was er als die von „weißen Heterosexuellen“ geschaffene traditionelle Kultur definiert.
(Via: budapost.de, Beitragsbild: Ottó Gajdics, Chefredaktuer von Karc FM, Via: MTI – Szilárd Koszticsák)