Der neue Kinofilm des der Regierung nahestehenden Filmproduzenten Gábor Kálomista über die Straßenschlachten und das brutale Vorgehen der Polizei im Vorfeld und während des 50. Jahrestags des 1956er-Volksaufstandes im Oktober 2006 kommt bei den Anhängern der aktuell Herrschenden sehr gut an. 15 Jahre nach den umstrittenen Ereignissen, die unter Ferenc Gyurcsány als Ministerpräsident stattgefunden hatten, war die Erinnerung an diese Tage eines der Hauptthemen der diesjährigen Jubiläumsfeierlichkeiten auf Seiten der Regierenden.
In Mandiner beklagt Kálomista, dass seine Schauspieler wegen der Übernahme von Rollen in seinem Film von linken Kreisen unter Druck gesetzt worden seien. Weiterhin beschwert er sich über Budapester Kinos, die nur wenige Vorführungen des Thrillers ansetzen würden. Die Handlungsweise von Ferenc Gyurcsány, den sein Film für die gewalttätigen Ausschreitungen im Jahr 2006 verantwortlich macht, bezeichnet der Produzent als schieren Hochverrat.
Diejenigen Jungwähler, die nächstes Jahr zum ersten Mal an die Wahlurnen träten, seien zum Zeitpunkt der Zusammenstöße am 50. Jahrestag der Revolution von 1956 erst zwei Jahre alt gewesen, erinnert die Fidesz-Abgeordnete Gabriella Selmeczi. Es sei daher die Pflicht derjenigen, die diese Ereignisse miterlebt hätten, sie über das Geschehene zu informieren, mahnt die Politikerin im Wochenmagazin Demokrata. „Wir müssen allen begreiflich machen, dass derselbe Mann und derselbe Clan sich gegenwärtig anschicken, erneut nach der politischen Macht zu greifen“, so die Parlamentarierin.
(Via: budapost.de, Beitragsbild: Szilárd Koszticsák/MTI)