Wie wir bereits berichteten, wurde der ungarische Eisschnelllaufer Sándor Liu Shaolin im Finale des Eisschnelllaufs in Peking disqualifiziert, nachdem er als erster die Zillinie überquert hatte.Weiterlesen
Ein linker Kommentator ist der Meinung, dass die Regierung gegen die Disqualifikation des ungarischen Siegers im Kurzbahn-Eisschnelllauf in Peking protestieren sollte. Ein regierungsfreundlicher Kommentator äußert seine Empörung über die Entscheidung des Wettkampfrichters vom Montag dieser Woche.
Tamás Rónay fragt sich, warum die für ihren großen Sportenthusiasmus bekannten ungarischen Politiker nicht gegen die Disqualifikation von Shaolin Sándor Liu protestieren würden. (Bei den Olympischen Winterspielen in Peking war dem Ungarn der Sieg im Shorttrack-Eisschnelllauf über 1.000 Meter aberkannt worden – Anm. d. Red.) In Népszava erinnert Rónay daran, dass Außenminister Szijjártó während der Fußball-Europameisterschaft die britischen und deutschen Behörden für ihre seiner Meinung nach grobe Behandlung ungarischer Fans kritisiert habe. Ob sie wohl diesmal ihren Zorn wegen ihrer politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zum kommunistischen China unterdrücken würden?, spekuliert Rónay.
Auf 888 lobt Dániel Bohár den ungarischen Eisschnellläufer für seinen Sportsgeist, als er dem letztendlichen chinesischen Sieger gratulierte. Er, so der regierungsnahe Kolumnist, sei der wahre Olympiasieger. (Auf der Grundlage von Videobeweisen war Liu wegen zweier Regelverstöße disqualifiziert worden. Daraufhin wurde seinem Bruder, der ursprünglich den 4. Platz belegt hatte, die Bronzemedaille zuerkannt. Die beiden Liu-Brüder sind Söhne eines chinesischen Vaters und einer ungarischen Mutter – Anm. d. Red.) Bohár nennt den britischen für die Disqualifikation des Ungarn verantwortlichen Wettkampfrichter „böse, ungerecht und einen Traumzerstörer“. Er verweist auf Fotos, auf denen zu sehen ist, wie der chinesische Goldmedaillengewinner den ungarischen Läufer in der letzten Runde mit beiden Händen zurückzieht.
(Via: budapost.de, Titelbild: Tamás Kovács/MTI)