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Chinesisch-ungarische Beziehungen haben eine neue Ebene erreicht

Ungarn Heute 2023.04.19.

Der ungarische Premierminister Viktor Orbán und der chinesische Präsident Xi Jinping 2019 in Peking

Ungarns Strategie der „Öffnung nach Osten“ ist ein Zeichen dafür, dass die Regierung Orbán den Wandel der Weltordnung erkannt hat und deshalb die chinesisch-ungarischen Beziehungen auf eine neue Ebene gehoben hat, so der China-Experte Levente Horváth.

„Wir erleben einen Wandel in der Weltordnung. Der Schwerpunkt der Weltwirtschaft verlagert sich nach Osten, und die unipolare Weltordnung nach dem Kalten Krieg wandelt sich zu einer multipolaren Weltordnung“, schreibt der Direktor des Eurasia Centers an der John von Neumann Universität in einem in der China Daily veröffentlichten Gastbeitrag.

Wir segeln unter westlicher Flagge, aber heute weht ein östlicher Wind in der Weltwirtschaft“,

zitiert Levente Horváth den ungarischen Premierminister Viktor Orbán aus dem Jahr 2010. Er wies darauf hin, dass sich die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen Ungarn und China seit dem Beginn der Strategie der Ostöffnung“ deutlich verstärkt haben.

Dem Experten zufolge gibt es im Wesentlichen fünf Hauptelemente, um die Beziehungen auf eine neue Ebene zu heben.

  • Politische Koordinierung: „Ungarn spielte 2012 eine wichtige Rolle beim Aufbau der Zusammenarbeit zwischen China und den mittel- und osteuropäischen Ländern (MOEL), die auch im Rahmen der Gürtel-und-Straße-Initiative von größter Bedeutung ist. Im Jahr 2015 war Ungarn das erste Land, das der Initiative beitrat, und 2018 war Budapest Gastgeber des siebten Gipfeltreffens zwischen China und den MOEL“.
  • Infrastrukturelle Anbindung: Heute gibt es Direktflüge zwischen Budapest und drei chinesischen Städten; das Eisenbahnprojekt Budapest-Belgrad ist ein vorrangiges Projekt der Gürtel-und-Straße-Initiative, und Ungarn ist ein wichtiges Logistikzentrum, da 15 Prozent der gesamten europäischen Importe Chinas über Ungarn laufen.
  • Ungehinderter Handel: China ist inzwischen zu einem der wichtigsten Handelspartner Ungarns außerhalb der Europäischen Union geworden.
  • Finanzielle Integration: Die Bank of China, die China Construction Bank und die China Development Bank sind alle in Ungarn tätig, und große chinesische Unternehmen wie Huawei, BYD, NIO, Lenovo, Wanhua und ZTE haben Ungarn auch als Hauptsitz für die Region Mittel- und Osteuropa gewählt.
  • Menschen verbinden: Ungarn beherbergt die größte chinesische Gemeinschaft in Mitteleuropa; neben dem Chinesischen Kulturzentrum gibt es fünf Konfuzius-Institute im Land, und die Zahl der chinesischen Universitätsstudenten in Ungarn wächst schnell.

Chinesische Unternehmen entscheiden sich für Ungarn, weil „neben der geografischen Lage Ungarns im Herzen Europas der wichtigste Faktor die stabile politische und wirtschaftliche Situation Ungarns ist, die chinesischen Unternehmen ein berechenbares und stabiles Geschäftsumfeld bietet“, so Levente Horváth.

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Via: Hungary Today ; Titelbild: Miniszterelnök.hu/Szecsődi Balázs/Miniszterelnöki Sajtóiroda