Eine 75-jährige COVID-19-Patientin, die als erste Patientin das ungarische Remdesivir-Präparat an der Semmelweis Universität erhielt, konnte das Epidemie-Krankenhaus verlassen – berichtet semmelweis.hu. Überschattet wird der Erfolg durch eine aktuelle Meldung der Weltgesundheitsorganisation: Diese hätte darüber informiert, dass mehrere in weltweiten Testreihen überprüfte, potenzielle Corona-Medikamente wenig oder keinen Nutzen gezeigt hätten.
Die Patientin mit Diabetes wurde am 14. Oktober im schweren Zustand wegen sich verschlechterndem Husten, Atemnot und Lungenentzündung in die Universitätsklinik eingeliefert, wo sie das Remdesivir-Wirkstoff enthaltende Präparat – das durch die ungarische Firma Richter Gedeon Nyrt. hergestellt wurde – noch an diesem Tag erhielt. Bei der Patientin wurde eine sogenannte kombinierte Therapie angewendet, d.h. neben Remdesivir erhielt sie noch Steroid, Medikament gegen Vorbeugung der Thrombose und Vitamine, sowie wurde bei ihr eine High-Flow-Sauerstofftherapie angewendet. Nach der Behandlung verbesserte sich ihr Zustand deutlich, so konnte sie am 25. Oktober das Krankenhaus verlassen.
Corona: Erste ungarische Patienten erhalten das vom ungarischen Richter hergestellte „Remdesivir“
Bislang erhielten 19 COVID-19-Patienten das ungarische Remdesivir an der Semmelweis Universität; an den klinischen Untersuchungen des von der Fa. Richter Gedeon Nyrt. hergestellten Mittels gegen Coronavirus nehmen drei Universitätskliniken – die Klinik für Pneumologie, die Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin (AITK), sowie die Klinik für Innere Medizin und die Hämatologie teil.
Die klinischen Untersuchungen bezüglich ungarischen Remdesivir starteten Mitte Oktober in Ungarn, an denen alle vier ungarischen medizinischen Universitäten teilnehmen. Das Remdesivir verfügt ab den 22. Oktober auch über das FDA-Zertifikat, d.h. die Bestätigung der US-Organisation „US Food and Drug Administration“
Seit Juli 2020 ist Remdesivir als erstes Medikament für die COVID-19-Therapie in Europa zugelassen, die USA zogen nach – doch neue WHO-Erkenntnisse stellen alles in Frage – berichtet heidelberg24.de.
Überschattet wird die Zulassung durch eine aktuelle Meldung der Weltgesundheitsorganisation: Diese hatte darüber informiert, dass mehrere in weltweiten Testreihen überprüfte, potenzielle Corona-Medikamente wenig oder keinen Nutzen gezeigt hätten. Darunter auch Remdesivir. Die Daten der von der WHO koordinierten Solidaritätsstudie waren allerdings noch in keinem begutachteten Fachjournal erschienen und von Wissenschaftlern geprüft worden, wie die Deutsche Presseagentur dpa berichtete.
(Via: Eszter Kovács – semmelweis.hu, heidelberg24.de, Beitragsbild: MTI –