Die ersten ungarischen Patienten haben in der Klinik der Universität Debrecen das im Inland hergestellte COVID-19-Arzneimittel „Remdesivir“ erhalten, teilte die Pressestelle der Universität am Dienstag mit. Remdesivir gilt als eines von wenigen wirksamen Mitteln bei der vom Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit COVID-19. Es kann Studien zufolge den Krankenhausaufenthalt um einige Tage verkürzen. Die inländische Herstellung von Remdesivir wird vom Pharmaunternehmen Richter Gedeon durchgeführt.
Das Medikament wurde am Montag erstmals an Covid-Patienten mit chronischen Grunderkrankungen verabreicht.
Der ungarische Pharmakonzern Richter Gedeon hat bereits in der Anfangsphase genügend Dosen für klinische Studien produziert, um rund 250 Patienten zu behandeln, teilte das Ministerium für Innovation und Technologie am vergangenen Freitag mit.
Remdesivir wird per Infusion verabreicht und hemmt ein Enzym der Viren, das für deren Vermehrung nötig ist. Erste positive Ergebnisse im „New England Journal of Medicine“ (NEJM) zeigen, dass das Medikament den schweren Corona-Verlauf abmildert und die Krankheitsphase um einige Tage verkürzt.
Die Regierung habe 400 Millionen Forint (1,1 Mio. EUR) zur Produktion des Arzneimittels durch Richter beigetragen.
Die Massenherstellung des antiviralen Arzneimittels Favipiravir in Ungarn sei ebenfalls im Gange.
(Beitragsbild: MTI/EPA/Sascha Steinbach)