In dieser Woche werden die Nobelpreisträger bekanntgegeben, wir Ungarn können für die Forscherin Katalin Karikó die Daumen drücken. Die „Mutter des mRNA-Verfahrens“ kann sogar heute den Preis erhalten, da dieser im Bereich Medizin schon am ersten Tag vergeben wird. Vor der Preisverleihung am Montag fragte das Portal Telex den Präsidenten der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, den Neurobiologen Tamás Freund, nach den Chancen sowie der Bedeutung eines weiteren ungarischen Nobelpreises für Ungarn und das ungarische Wissenschaftsleben.
Die Nobelpreise sind die wohl renommiertesten Auszeichnungen der Welt. In fünf Kategorien werden sie seit dem Jahr 1901 verliehen: Physiologie/Medizin, Physik, Chemie, Literatur und Friedensbemühungen. Die fünf Nobelpreise werden aus dem Vermögen des Chemikers und Erfinders Alfred Nobel finanziert, dotiert ist jeder Preis mit zehn Millionen schwedischen Kronen (etwa 981.000 Euro).
Zu den Favoriten für den Nobelpreis 2021 zählt auch eine Ungarin, die mit ihrer Grundlagenarbeit die mRNA-Impfstoffe gegen Corona erst möglich gemacht hat, ihr könnte der Medizin- oder Chemie-Nobelpreis verliehen werden.
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„Auch wenn man darüber streiten kann, wer unter den Nobelpreisträgern als Ungar betrachtet werden kann, ist doch sicher, dass die Zahl der unagrischen Nobelpreisträger über 10 liegt, was im Vergleich zur Bevölkerung des Landes sehr hoch ist. Darauf sollten alle Ungarn stolz sein, und wenn diese Zahl um eins erhöht werden könnte, würde das dieses Gefühl noch verstärken und reaktivieren“
sagte der Präsident der Ungarischen Akademie der Wissenschaften darüber, was es für das Land bedeuten würde, wenn Katalin Karikó den Nobel-Preis erhalten würde. Freund betonte: Karikó absolvierte ihre Schulausbildung in Ungarn und begann hier ihre Forschungen, unter anderem zu dem Thema, das nach jahrzehntelanger beharrlicher Forschung zu den Ergebnissen führte, die wir heute feiern können.
Der Nobelpreis für Katalin Karikó wäre auch deshalb eine besondere Freude, weil sie die erste ungarische Nobelpreisträgerin wäre! Ihr Erfolg würde die Aufmerksamkeit auf die herausragenden Leistungen ungarischer Forscherinnen lenken, die zur internationalen Spitze gehören
so der Wissenschaftler.
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Auf die Frage, welche Chancen er sehe, dass Karikó den Nobelpreis gewinne, sagte der Präsident, dass eine Chance bestehe, erstens, weil sie seit 30 Jahren forsche, und zweitens, weil ein Preisgewinn Karikós auch den Glauben an mRNA-Impfstoffe stärken könnte.
Die Tatsache, dass Katalin Karikó mit mehreren internationalen Preisen ausgezeichnet wurde, die üblicherweise als Vorläufer des Nobelpreises gelten, allen voran der Lasker-Preis in den USA, könnte ebenfalls ein Hinweis auf die Verleihung des Nobelpreises in diesem Jahr sein.
Der Medizin-Nobelpreis 2021 wird am heutigen Montag, 4. Oktober um 11.30 Uhr bekannt gegeben.
(Titelbild: MTI/Cseke Csilla)