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Der weltberühmte und weltweit führende Bestand an Damwild bewährt sich aufs Neue

Ungarn Heute 2024.12.07.

Nach 22 Jahren wurde ein neuer ungarischer Damwildrekord aufgestellt. Ein tschechischer Jagdgast am 18. Oktober einen reifen, mit einer Goldmedaille ausgezeichneten Damhirsch mit einer herausragenden Trophäe im Jagdrevier der Bakony-Vad Jagdgesellschaft in der Nähe von Veszprémvarsány, Komitat Győr-Moson-Sopron, erlegte, teilte das Landwirtschaftsministerium in einer Erklärung mit.

Die Trophäe des erlegten Damhirsches wurde von der zuständigen Jagdbehörde des Komitats Győr-Moson-Sopron in erster Instanz mit 234,96 CIC-Punkten bewertet, das Alter des Hirsches wurde auf 13 Jahre geschätzt. In Anbetracht der hohen Punktzahl wurde die Trophäe am 28. November im Königlichen Palast in Gödöllő (Schloss Getterle) von der nationalen Kommission für Trophäenbewertung gemäß den gesetzlichen Bestimmungen bewertet.

Schloss Getterle (Foto: wikipedia)

Laut der Kommission wog die Trophäe 6,87 Kilogramm und erzielte 240,41 CIC-Punkte, wobei das in erster Instanz festgestellte Alter beibehalten wurde. Mit dieser Punktzahl übertraf sie den legendären Weltrekord der Damhirsch-Trophäe von 237,63 CIC-Punkten, der 2002 in der Forstwirtschaft von Nyírerdő Zrt. im Wald Gúth, Nordosten Ungarns, erlegt wurde.

Um den Weltrekordtitel zu erhalten, muss eine im Freiland gefangene Trophäe auch von der internationalen Trophäenjury bewertet werden.

Dies wird voraussichtlich in naher Zukunft geschehen, aber es wird das Ergebnis eines Prozesses sein, der unabhängig von der offiziellen ungarischen Trophäenbewertung ist. Sobald dies abgeschlossen ist, kann die Position der ungarischen Rekord-Trophäe im internationalen Feld bestimmt werden, erklärte das Ministerium.

Das Agrarministerium wies auch darauf hin, dass das Damwildmanagement der Bakony-Vad Jagdgesellschaft in den letzten Jahren sowohl national als auch weltweit hervorragend war, so dass die Rekord-Damwildtrophäe nicht ohne Präzedenzfall ist.

In Veszprémvarsány wurde 2022 ein Damhirsch mit einer 7,04 Kilogramm schweren Trophäe mit 224,05 CIC-Punkten erlegt (das durchschnittliche Trophäengewicht der stärksten Damhirsche liegt bei 3,5-4 kg – Anm.d.Red.), womit die bisher unvorstellbare Traumgrenze von 7 Kilogramm überschritten wurde, heißt es in der Erklärung.

Foto: pixabay

Das Ministerium betonte, dass sich Ungarns weltbekanntes und weltweit führendes Damwildmanagement erneut bewährt hat. Die hervorragenden Lebensraumbedingungen des Bakonyer Jagdgebietes, die kapitalen Damwildtrophäen und die durch sie berühmt gewordene lokale Damwildpopulation beweisen den Erfolg der erfolgreichen Lebensraumentwicklung, der Bestandskontrolle, der modernen fachlichen und genschonenden Bemühungen der Bakony-Vad-Jagdgesellschaft, betonte das Ministerium.

Bakony ist ein rund 4000 Quadratkilometer großes Gebirge und verfügt über eine reiche Fauna. Der größte Teil seines Territoriums gehört zum Komitat Veszprém, seine Grenzen reichen aber auch in die Komitate Győr-Moson-Sopron und Fejér. (Foto: Facebook/Bakonyerdő Zrt.)

Der Damhirsch war früher in ganz Europa verbreitet, ist aber heute hauptsächlich in Süd- und Osteuropa zu finden. In Ungarn ist er keine einheimische Art, sondern wurde in der Zeit von Matthias Corvinus oder den Anjou-Königen in Wildparks eingeführt. Vor dem 18. Jahrhundert gibt es keine Aufzeichnungen über wildlebende Damhirsche. Wegen der Größe und Schönheit seines Geweihs wird der Damhirsch auch als „König des Wildes“ bezeichnet.

Nach offiziellen Schätzungen gibt es in Ungarn etwa 40.000 Stücken Damwild.

Große Populationen gibt es in der Region Gyulaj – Tamási, in den Gebieten der Oberen Theiß und in den Komitaten Békés, Somogy und Pest. Ungarische Schaufelgeweihe stellen 60 % der 50 größten Geweih-Trophäen der aktuellen Weltrangliste.

Foto: pixabay

Die Jagd ist ein wesentlicher Bestandteil der Wildbewirtschaftung. Obwohl viele Menschen es nicht wissen, spielen Jäger eine sehr wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung des Gleichgewichts des Sektors, bei der Abmilderung der durch Wildtiere verursachten landwirtschaftlichen Schäden, aber auch bei der Verhinderung der Ausbreitung invasiver Arten und der Bekämpfung von Epidemien, wie das Portal Agrárszektor in einem Artikel schreibt.

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Bei einem modernen und effektiven Jagdmanagement geht es darum, die Wildbestände auf ein nachhaltiges Niveau zu regulieren sowie erhebliche Schäden in der Landwirtschaft und den Wäldern zu verhindern, die Ausbreitung invasiver Arten einzudämmen und Tierseuchen, Wilderei und illegalen Handel mit Tieren zu bekämpfen. Darüber hinaus generieren jagdbezogene Dienstleistungen wichtige Einnahmen für den Tourismus in Ungarn, so das Portal auf Berufung eines Artikels von HelloVidék.

Fact

Ungarn ist dank seiner ökologischen Vorzüge und seiner langen Geschichte der Jagdkultur eine der führenden Jagdnationen Europas. Als touristische Aktivität fällt die „Jagd“ unter die Kategorie „Aktivtourismus“ und kann als eine Form des Tourismus betrachtet werden, bei der die Motivation des Touristen für die Reise darin besteht, sich mit der Natur zu verbinden und Wild zu beobachten und/oder zu jagen oder zu erlegen.

Brunft der Damhirsche im herbstlichen Wald in der Nähe von Debrecen. (Foto: Facebook/Nyírerdő Zrt.)

Im Jagdjahr 2022/2023 haben die Bestände von Rot- und Damwild weiter zugenommen. Trotz jahrelanger erheblicher Nutzung, die zu einem Rückgang oder einer Stabilisierung ihrer Bestände geführt hätte, stiegen ihre gemeldeten Zahlen 2023 weiter an. Einmal mehr hat die historisch hohe Zahl der Hirschabschüsse nicht zu einem Rückgang, geschweige denn zu einem Zusammenbruch der Bestände geführt, so das Portal. Die Zahlen bestätigen, dass die erhöhten Abschusszahlen des letzten Jahrzehnts beibehalten und weiter erhöht werden müssen, um die Zahl der Rotwild- und Dammwildbestände und die damit verbundenen Konflikte zu reduzieren.

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via MTI, hungarowild.hu, agrarszektor.hu, turisztikaitanulmanyok.hu, Beitragsbild: pixabay