Die deutschen Lebensmitteldiscounter Aldi, Lidl und Penny konnten in den vergangenen Jahren dank ihres effizienten Beschaffungsmodells, ihrer effizienten Logistik, ihres flexiblen Sortiments und ihren höheren Anfangsgehältern einen überdurchschnittlichen Zuwachs im ungarischen Markt verzeichnen.
Die deutschen Discounter konnten sich vor allem gegen die heimischen Hyper- und Supermärkte durchsetzen, so stand Lidl 2020 mit einem geschätzten Jahresumsatz von 2,3 Milliarden Euro schon vor Spar und Tesco auf Platz 1, wobei Penny (1,06 Milliarden Euro) und Aldi (1,01 Milliarden Euro) die Plätze 8-9 besetzten.
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Ihre Erfolge der vergangenen Jahre können die Discounter mehreren Faktoren verdanken. Erstens können Hypermärkte stets weniger rentabel bewirtschaftet werden, zweitens passen diese Ketten ihre Sortimente ständig den neuesten Wünschen der Konsumenten an. Statt der üblichen 13-40 Tausend Produkten bieten sie um die 8-12 Tausend an, wobei sie auch bestimmte Eigenschaften der Supermärkte adoptieren. So haben sie ihr Angebot ihrer Frischabteilungen erweitert, in dem sie selbst hergestellte Backwaren verkaufen und das Obstsortiment erweiterten. Und das thematische Non-Food-Sortiment wird jede 2.-3. Woche ausgetauscht, um dem Wunsch der Konsumenten so flexibel wie möglich nachzugehen.
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Aber nicht nur bezüglich des Sortiments, sondern auch in der Frage der Logistik und der Kosten können Aldi & Co. gegenüber ihren Mitbewerbern punkten: Statt den üblichen Regalsystemen werden die kostengünstigeren, schnelleren Paletten und Kartons verwendet. Wegen der geringeren Anzahl der benötigten Mitarbeiter können sie höhere Anfangsgehälter anbieten, und infolge der internationalen Beschaffungsquellen liegen sie auch bezüglich der Preise vorne. Auf der anderen Seite wird ihnen aus diesem Grund vorgeworfen, dass sie die heimische Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie nicht unterstützen.
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Was die aktuellen Zuwachsraten dieser Discounter betrifft, so ist der Umsatz von Lidl im vergangenen Jahr um 21 Prozent, von Penny um 14 Prozent und von Aldi um 19 Prozent gestiegen.
Quelle: vg.hu Bild: Pixabay