16 Schulbusse fahren in der Slowakei mit Unterstützung der ungarischen RegierungWeiterlesen
Die Regierung wird Schulanfängern von jenseits der Grenzen helfen, teilte das Ministerpräsidium am Montag der MTI mit.
In der Erklärung wird Csaba Latorcai, Parlamentarischer Staatssekretär des Ministerpräsidiums für Regionalentwicklung, zitiert, der am Montag sieben Schüler einer ungarischen Schule in Tajti (Tachty, Landesbezirk Neusohl, Slowakei) begrüßte. Er dankte im Namen der Regierung denjenigen jenseits der Grenze lebenden Menschen, die als Eltern die Entscheidung getroffen haben, ihre Kinder in ihrem Heimatland in ungarischen Schulen lernen zu lassen.
Der Regierungsvertreter sprach die Schulanfänger mit den folgenden Worten an:
Denn was macht unser Ungarisch-Sein aus? Unsere Kultur, unsere Sprache, unsere Traditionen, die wir am besten schützen und pflegen können, wenn wir sie lernen. Ihr seid das nächste Glied in der langen Geschichte, die eure Eltern, Großeltern und Urgroßeltern begonnen haben und die ihr an eure Söhne, Töchter und Enkelkinder weitergeben werdet“.
Bildungswissenschaftler bestätigen, dass die erfolgreichste Wissensaneignung, zumal im Grundschulalter, in der Muttersprache erfolgt. Wenn das Kind eine Grundschule besucht, wo in einer fremden (Staats-) Sprache unterrichtet wird, kann es kaum Erfolgserlebnisse haben. Die Folge ist, dass Kinder und Eltern die Muttersprache bewusst oder unbewusst aus der Alltagskommunikation verdrängen, um die Anpassung an die Staatssprache zu erleichtern, was wiederum dazu führt, dass der Assimilation Tür und Tor geöffnet wird.Fact
Die Schulwahl, die Entscheidung, ob das Kind eine ungarischsprachige Bildungseinrichtung besuchen wird oder eine in der Staatssprache, fällt vielen ungarischen Eltern von jenseits der heutigen Grenzen nicht leicht. Oft gibt es keine Schule vor Ort und die Option für den muttersprachlichen Unterricht ist mit den Strapazen und den Mehrausgaben des Pendelns verbunden. Es gibt Nachfolgestaaten, die das Schulwesen der Minderheiten schrittweise abbauen (z. B. die Ukraine) und welche, die vielerorts bürokratische Hürden schaffen, um den Besuch ungarischsprachiger Schulen unattraktiv zu machen (z. B. Rumänien). Nicht wenige Eltern haben die Befürchtung, dass ihre Kinder „es nicht schaffen werden”, wenn sie nicht ausschließlich in der Staatssprache unterrichtet werden. Tatsache ist, dass die Staatssprache den ungarischen Schülern in der Regel nicht als Fremd- oder Zweitsprache beigebracht wird. Die staatlichen Schulbehörden übersehen die Notwendigkeit einer adäquaten Didaktik der Sprachvermittlung und nehmen damit in Kauf, dass die Staatssprache hauptsächlich in den kompakten Siedlungsgebieten der Minderheiten nicht zufriedenstellend erlernt wird. Damit verbunden sind spätere Benachteiligungen beispielsweise im Berufsleben, im Umgang mit den Behörden etc.
Die Schuleröffnungsfeier in Tajti ist Teil einer Reihe von Veranstaltungen, die der Rákóczi-Verband in Zusammenarbeit mit Kommunalverwaltungen und Privatpersonen organisiert, um den Familien der ungarischen Schüler, die im benachbarten Ausland eingeschult wurden, zu danken.
Das die Schulwahl betreffende Stipendium und die Schultasche werden rund 3 600 Schulanfängern in der Slowakei, 1 300 in der Vojvodina (Serbien), mehr als 2 400 in Siebenbürgen und Partium (West-Rumänien) sowie 200 moldauischen Tschango-Kindern (Rumänien), die eine ungarische Ausbildung erhalten, überreicht, teilt die MTI mit.
Via MTI, ma7.sk Beitragsbild: Pixabay