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Einwohnerzahl am Balaton kann sogar um Zehntausend steigen

Ungarn Heute 2021.08.23.
FIZETŐS

Viele Wohngebiete am Balaton (Plattensee) und am Velencei-tó (Venediger See) sind bereits zugebaut, die Immobilienpreise steigen seit zwei oder drei Jahren stark an. Inzwischen kann die soziale Infrastruktur dem Zustrom neuer Einwohner nicht mehr standhalten, berichtet mfor.hu. Die Tendenz ist vor allem seit der ersten Welle der Corona-Pandemie zu verzeichnen, viele Menschen haben beschlossen, ihren Wohnsitz in ein Ferienhaus zu verlegen.

Seit der ersten Welle der Pandemie ist ein drastischer Preisanstieg bei Ferienhäusern zu verzeichnen, zuletzt bei Immobilien am Venediger See. Der bereits hohe Quadratmeterpreis für neue Häuser am Südufer des Plattensees könnte in Zukunft weiter steigen, bestätigen Experten von OTP Ingatlanpont.

Die Preise werden durch die Nachfrage in die Höhe getrieben, sagen andere Immobilienexperten: Einerseits sind alle Feriengebiete zu einem beliebten Ziel für Investoren geworden, andererseits ziehen Privatpersonen eher in Ferienhäuser als in die städtischen Ballungsgebiete der Hauptstadt. Diese Tendenz wurde vor allem während der Pandemie beobachtet: Leute, die während des Corona-Lockdowns von zu Hause aus arbeiten konnten, zogen es vor, dies in einem schönen Ferienhaus zu tun, anstatt in einer kleinen Wohnung in Budapest.

Ungarische Immobilienpreise haben sich in den letzten 10 Jahren verdoppelt
Ungarische Immobilienpreise haben sich in den letzten 10 Jahren verdoppelt

Beim Vergleich des ersten Quartals 2021 mit 2010 stiegen die Immobilienpreise in 23 Mitgliedstaaten, wobei der EU-Durchschnitt 30,9 % betrug.Weiterlesen

Nach der Analyse von OTP Ingatlanpont, besteht eine starke Nachfrage nach allen Arten von Immobilien in den Feriengebieten, wie z. B. Grundstücke oder renovierungsbedürftige Immobilien, die trotz der steigenden Kosten für Baumaterialien und des Mangels an Fachkräften immer noch attraktive Ziele für Käufer sind.

Wie hoch ist die Preiserhöhung?

Neben Siófok, am Nordufer des Plattensees, lag der Preisanstieg in den Bezirken Balatonalmád und Tapolca bei über 30 % (im Bezirk Balatonfüred bei 20 %), am Nord- und Südufer des Venediger Sees ist bereits eine ähnliche Steigerungsrate erkennbar.

„Es gibt klare Anzeichen dafür, dass das „Homeoffice“ in einigen Berufen üblich geworden ist. Viele Menschen haben beschlossen, ihren Wohnsitz in ein Ferienhaus zu verlegen“, sagte Dávid Valkó, Senior Analyst bei OTP Ingatlanpont gegenüber dem Portal portfolio.hu. Er fügte hinzu, dass der Preisanstieg auch auf die zunehmende Zahl neuer Häuser zurückzuführen ist, die in den letzten Jahren zu hohen Verkaufspreisen gebaut wurden und die, obwohl sie zum Teil als Ferienhäuser gedacht sind, inzwischen von vielen Menschen nicht nur in der Sommersaison genutzt werden.

Auch die Einwohnerzahl nahm bei unseren Seen stark zu 

Eine weitere wichtige Entwicklung ist die stetige Zunahme der ständigen Bevölkerung an unseren beiden großen Seen, die früher vor allem als Urlaubsgebiete genutzt wurden, macht mfor auf diese Tendenz aufmerksam. Den ländlichen Migrationsdaten zufolge ist die Bevölkerung von Balatonmáriafürdő, Balatonberény und Balatonkeresztúr am Südufer des Plattensees in anderthalb Jahren um 9 % gestiegen, und auch in Balatonlelle gab es einen Zuwachs von 8 %. Balatonszárszó, Zamárdi, Szántód und Siófok verzeichneten einen Anstieg von 5 %, während Balatonvilágos einen Anstieg von 4-5 % verzeichnete.

Bei der Analyse der Zuwanderung zwischen 2017 und 2019 stellte Otthon Centrum fest, dass der größte Zuwachs im Kreis Gárdonyi mit 28,5 % zu verzeichnen war, gefolgt vom Kreis Balatonalmádi mit 25,5 %.

Es ist landesweit typisch, dass der Immobilienmarkt durch die Epidemie nicht erschüttert wurde: Nach Angaben des ungarischen Zentralamts für Statistik, wechselten im ersten Quartal dieses Jahres in Ungarn 15 % mehr Immobilien den Besitzer als vor einem Jahr, und die Preise für neue und gebrauchte Häuser stiegen im Vergleich zum Vorquartal um 5,8 %.

(Via: mfor.hu, portfolio,hu, balaton-zeitung.info, Titelbild: MTI/Vasvári Tamás)