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Einzigartige Touristenroute wird auch der ungarischen Volksgruppe in Rumänien zugutekommen

MTI - Ungarn Heute 2022.09.29.

Die offizielle Eröffnung der 1.400 Kilometer langen Touristenroute Via Transilvanica, mit der man Siebenbürgen von Nordosten nach Südwesten zu Fuß, zu Pferd oder mit dem Fahrrad durchqueren kann, findet am 8. Oktober statt, teilte der Sozialverband Tășuleasa, der die Route baut, am Mittwoch mit.

Mit dem Bau der Route will der Verein den Dorftourismus fördern. In einer Erklärung, die der MTI am Mittwoch zugesandt wurde, heißt es: „Ziel ist es, Reisenden Zugang zu den betroffenen lokalen Gemeinschaften und ihren Geschichten zu verschaffen, um zu ihrer nachhaltigen und verantwortungsvollen Entwicklung beizutragen“.

Die Eröffnungszeremonie findet in der Burg von Karlsburg (Gyulafehérvár, Alba Iulia), wo die ungarischen Fürsten Siebenbürgens residierten, statt, zu der Vertreter der Regionen, durch die die Route führt, und Vertreter ausländischer Wanderrouten eingeladen werden. „Mit viel guter Laune und am Ende mit guter Musik wird ein Treffen von Wegmenschen und Wegsuchern organisiert“, zitiert die Pressemitteilung Alin Useriu, den Initiator des Via Transilvanica-Wegbaus.

Der Weg führt durch sieben historisch-ethnographische Regionen Rumäniens, von der Bukowina bis zum Eisernen Tor, durch das ungarisch geprägte Szeklerland und den früheren Königsboden der Siebenbürger Sachsen. In den letzten vier Jahren haben mehr als zehntausend Freiwillige in vierhundert Gemeinden in zehn Landkreisen an der Errichtung des Projekts gearbeitet. Jeder Kilometer des Weges ist mit einem Granitstein markiert.

Fact

Dieses Projekt bietet auch dem wirtschaftlich schwachen Szeklerland die Chance, die bereits vorhandenen lokalen Initiativen im Bereich des Dorftourismus zu bündeln und von einem bereits jetzt populären Brand zu profitieren. Die staatlich geförderten internationalen Kampagnen, die darauf abzielten Rumänien bzw. Siebenbürgen für ausländische Touristen bekannt zu machen, haben bisher keine nennenswerte Ergebnisse gebracht. Dort, wo der Staat gescheitert ist, kann ein glaubwürdiges Unterfangen der Zivilgesellschaft, das auf den Erfahrungen und Eigentümlichkeiten der lokalen Gemeinschaften aufbaut, einheimische und ausländische Touristen überzeugen. Darüber hinaus, bietet die Via Transilvanica der Mehrheitsbevölkerung die Möglichkeit einer Begegnung nicht nur mit der multikulturellen Geschichte des Landes, wie im Fall der Siebenbürger Sachsen, sondern auch mit der Gegenwart, am Beispiel der ungarischen Volksgruppe.

Anna Székely, Geschäftsführerin des Sozialverbands Tășuleasala, erklärte gegenüber der MTI, dass die Meilensteine alle auf einzigartige Weise von Amateur- oder berühmten Steinmetzen in den Sommercamps der Vereinigung geschnitzt wurden. Sie versuchten auch, die lokalen Motive zu berücksichtigen. Im Szeklerland zum Beispiel waren viele der Meilensteine mit Tulpen verziert, aber in vielen Fällen überwog die Phantasie der Schnitzer.

Bei der Einweihungsfeier im Oktober werde man eine Messe veranstalten, auf der die kulturellen und kulinarischen Besonderheiten der durchkreuzenden Regionen vorgestellt werden, und es werde auch interessante Diskussionen geben.

Anna Székely empfiehlt jedem, der einen Teil der Via Transilvanica bereist, den von ihr selbst verfassten Reiseführer von der Website der Route herunterzuladen, den sie während ihrer Wanderung der gesamten Strecke verfasst hat. Sie fügte hinzu, dass die letzten beiden Kapitel der ungarischen Version des Leitfadens in den nächsten Tagen im Internet veröffentlicht werden. Die rumänische, englische und deutsche Fassung (Wanderführer und Radfahrerführer) sind derzeit vollständig verfügbar.

„Der Führer wird Ihnen auch sagen, was Sie mitnehmen sollten, wie Sie die Schilder lesen, wie Sie sich von Hunden und Bären fernhalten, wo Sie eine Unterkunft buchen können, welche Telefonnummern Sie anrufen müssen und wie Sie Ihre Zeit einteilen können“, sagte sie.

Die Geschäftsführer des Sozialverbands Tășuleasa sagte, dass die Brüder Ușeriu, die den Verein gegründet haben, derzeit unterwegs sind, da sie entschlossen sind, die 1.400 Kilometer lange Strecke vor der Einweihung zu Fuß zu absolvieren, wobei Alin und der Ultramarathonläufer Tibi die 1.400 Kilometer laufen.

Vor zehn Tagen lief der rumänische Umweltminister Barna Tánczos (RMDSZ – Ungarische Allianz) mit dem mehrfachen Arctic-Ultra-Sieger Tibi Ușeriu die 20 Kilometer lange Strecke im Landkreis Mieresch (Maros, Mures). Damals bezeichnete der Minister den Bau der Via Transilvanica als eine der schönsten und mutigsten zivilen Initiativen in Rumänien.

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Via MTI Beitragsbilder: Via Transilvanica Facebook