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Regierungssprecherin: „Fremdsprachige Kindergärten sind nicht in Gefahr“

Ungarn Heute 2020.11.19.

„Es ist weiterhin möglich, Fremdsprachenkurse in den Kindergärten zu organisieren, die Regierung will es überhaupt nicht verbieten. Die neue Empfehlung schreibt vor: „Wenn man sich als einen englischsprachigen Kindergarten bezeichnet, reicht es nicht aus, einmal pro Woche eine einzige Englischstunde zu halten“ – reagierte Regierungssprecherin Alexandra Szentkirályi auf den Bericht von 24.hu. Das ungarische Nachrichtenportal behauptete kürzlich, dass das Ministerium für Humanressourcen (EMMI) es Kindergärten unmöglich macht, Kindern eine Fremdsprache beizubringen, sei es Englisch, Französisch oder sogar Spanisch. Da dies keine ethnischen Sprachen sind, können sie nach Angaben von 24.hu nicht im Kindergarten unterrichtet werden. 

Dem Portal zufolge wurde kürzlich einem der Kindergärten befohlen, den Hinweis, dass sie Englisch unterrichten, sofort aus dem Namen der Einrichtung zu entfernen und ihn auch aus ihrem Bildungsprogramm zu streichen. Andere Institutionen haben berichtet, dass sie ähnliche Briefe von der zuständigen Regierungsbehörde erhalten haben.

EMMI hat bisher nicht auf Fragen der 24.hu geantwortet, aber das Bildungsnachrichtenportal Eduline schreibt, dass der Hintergrund der Briefe laut dem Ministerium für Humanressourcen der sein könnte, dass es nicht legal ist, Fremdsprachenunterricht an ungarischen öffentlichen Bildungsinstitution zu nutzen, da diese Institutionen keine ethnischen Kindergärten seien.

Die Lehrergewerkschaft fordert die Schließung öffentlicher Bildungseinrichtungen
Die Lehrergewerkschaft fordert die Schließung öffentlicher Bildungseinrichtungen

Der nationale Vorstand der Lehrergewerkschaft PDSZ (Pedagógusok Demokratikus Szakszervezete) forderte am Freitag, dass alle öffentlichen Bildungseinrichtungen in Ungarn unverzüglich geschlossen werden sollten. Laut einer Erklärung von PDSZ sollen die Schulen in Österreich von Dienstag bis zum 8. Dezember wegen der neuartigen Coronavirus-Epidemie geschlossen werden. Hinsichtlich der Äußerungen von Ministerpräsidenten Viktor Orbán, dass Österreich für Ungarn […]Weiterlesen

Gemäß den Briefen, die auf Grundlage des Berichts von 24.hu versandt wurden, steht im Fall von nicht-ethnischen Kindergärten, in denen der Unterricht nur auf Ungarisch stattfinden kann, die Aufnahme eines Begriffs, der sich auf den Fremdsprachenunterricht bezieht und in dem Namen der Einrichtung enthalten ist, im Konflikt mit dem Nationalen Gesetz für öffentliche Bildung. Laut 24.hu sieht das Regierungsdekret über das nationale Grundprogramm der Kindergartenerziehung nicht vor, eine Fremdsprache zu unterrichten, so dass es auch nicht in das Bildungsprogramm der Kindergärten aufgenommen werden kann.

In dem Schreiben wird auch eine Lösung vorgeschlagen, wonach anstelle von Englisch möglicherweise auf Deutsch umgestellt werden kann, da

Englisch gemäß den geltenden gesetzlichen Bestimmungen in Ungarn nicht als ethnische Sprache angesehen wird und die Kindergartenerziehung in dieser Sprache daher nicht legal ist. Im Rahmen der ethnischen Vorschulerziehung ist jedoch Unterricht in Deutsch als anerkannte Landessprache möglich.

„Es ist weiterhin möglich, Fremdsprachenkurse in den Kindergärten zu organisieren, die Regierung will es überhaupt nicht verbieten. Die neue Empfehlung, die das Kabinett per Brief an die Betroffenen versandt hat, schreibt vor: „Wenn man sich als einen englischsprachigen Kindergarten bezeichnet, reicht es nicht aus, einmal pro Woche eine einzige Englischstunde zu halten“ – reagierte Regierungssprecherin Alexandra Szentkirályi auf de Presseberichte und fügte hinzu, dass die diesbezügliche Regelung schon seit zehn Jahren in Kraft ist.

(Via: Hungary Today – Fanni Kaszás, Beitragsbild: Attila Balázs/MTI)