Es wächst die Wahrscheinlichkeit, dass die durchschnittliche Jahresinflation nahe bei 4 Prozent liegen wird.Weiterlesen
Der Arbeitsmarkt habe sich in der ersten Jahreshälfte viel stärker entwickelt als erwartet, so dass sich die höhere Lohnsumme in einem dynamischeren Anstieg der direkten Steuereinnahmen niederschlug, berichtet Világgazdaság.
Eine der größten unerwarteten Wendungen in den Haushaltszahlen der ersten Jahreshälfte war auf der Einnahmenseite zu verzeichnen, insbesondere bei den direkten Steuern. Im Bereich der indirekten Steuern hingegen waren die Mehrwertsteuereinnahmen trotz Anzeichen einer Verbesserung niedriger als erwartet, was unter anderem auf eine anhaltende Schwäche der Binnennachfrage hindeutet.
Eine Belebung des Verbrauchs hat daher noch ein erhebliches Potenzial zur Verbesserung des Saldos,
so das Portal.
Was die Ausgabenseite betrifft, so wurden bis Juni fast 2010 Mrd. HUF (5,1 Mrd. EUR, 1 EUR = 391,29 HUF) unter der Rubrik Zinszahlungen ausgezahlt, wovon der größte Teil auf PMÁP-Kuponzahlungen (PMÁP-Premium Ungarische Staatsanleihe) für Privatkunden entfällt. In Anbetracht der Tatsache, dass die Struktur der Kuponzahlungen für Privatkunden sehr eng ist (90 % der Zahlungen erfolgen in den ersten fünf Monaten)
werden die Ausgaben für diesen Posten in der zweiten Jahreshälfte voraussichtlich deutlich geringer ausfallen.
In dem Artikel wird darauf hingewiesen, dass in diesem Jahr die Frage „Was ist mit den EU-Geldern?“ deutlich seltener gestellt wird, trotzdem aber im Hintergrund die Vorfinanzierung von EU-Projekten weiterläuft. Bis Juni dieses Jahres betrug die Lücke zwischen EU-Einnahmen und -Ausgaben fast 367 Milliarden HUF (fast 0,5 Prozent des BIP), und es ist unwahrscheinlich, dass sich diese Lücke in der zweiten Jahreshälfte schließen wird.
Alles in allem erreichte das Kassendefizit in der ersten Jahreshälfte 2 660 Milliarden HUF, was 67 Prozent des Defizitziels für das gesamte Jahr entspricht.
Damit befinde sich der Staat in einer besseren Lage als am Ende der beiden vorangegangenen Jahre.
Auf der Grundlage verschiedener technischer Projektionen und Prognosen rechnet die ING Bank weiterhin mit einer Überschreitung des Defizitziels von 4,5 Prozent um maximal 0,5 Prozentpunkte des BIP.
Gergely Gulyás kündigte auf der letzten Pressekonferenz an, dass die Regierung multinationale Unternehmen im Bankensektor und Energieunternehmen, die zusätzliche Gewinne erzielen, dazu auffordern wird, eine Schutzabgabe zu zahlen. Laut Világgazdaság werden die angekündigten Steuererhöhungen erheblich dazu beitragen, das Risiko einer Überschreitung zu mindern. Nach Angaben der Regierung könnten die Maßnahmen rund 400 Mrd. HUF an Einnahmen generieren, was bei einer konservativen nominalen BIP-Schätzung etwa 0,5 % des BIP entspricht. Die Wahrscheinlichkeit, dass der diesjährige Fehlbetrag korrigiert werden kann, ist daher erheblich gestiegen, so das Portal abschließend.
via vg.hu, Beitragsbild: Facebook/Magyar Nemzeti Bank