Nach dem Begnadigungsskandal führt der ungarische Staat verschärfte Maßnahmen im Bereich des Kinderschutzes ein.Weiterlesen
Die Regierung wird alle Leiter von Kinderschutzeinrichtungen verpflichten, sich einem psychologischen Eignungstest zu unterziehen, teilte das Innenministerium am Montag der MTI mit.
Das Ministerium erklärte, dass die erste Verschärfung der Anforderungen für Leiter staatlicher Kinderschutzeinrichtungen, die durch ein Regierungsdekret geregelt wurde,
bereits in Kraft getreten ist und dass die Eignungstests bald beginnen werden.
Es wurde angekündigt, dass die Bestimmungen für Personen gelten werden, die bei öffentlichen Einrichtungen mit Aufgaben im Bereich des Kinderschutzes beschäftigt sind, und zwar für den Leiter einer Einrichtung, die ein Kinderheim betreibt, den Leiter eines Kinderheims, den Leiter einer Einrichtung, die ein Pflegefamiliennetz betreibt, den fachlichen Leiter des Pflegefamiliennetzes, sowie für den Direktor und den Leiter einer Erziehungsanstalt.
Nachdem in einem Artikel in der Népszava zu lesen war, dass diese Regelung nicht für kirchliche Einrichtungen gelten würde, erklärte das Innenministerium, dass zunächst nur staatliche Einrichtungen betroffen sind, da diese Einrichtungen durch ein Regierungsdekret geregelt werden. Bald würden jedoch auch nicht-staatliche Einrichtungen erfasst.
Der obligatorische psychologische Eignungstest für Leiter von nicht-staatlichen Kinderschutzeinrichtungen erfordert eine Gesetzesänderung, die die Regierung dem Parlament bald vorlegen wird“,
hieß es.
Im vergangenen Sommer zeigten Daten, dass 17 Prozent der Kinderheime kirchlich und ein weiteres Prozent von anderen nicht-staatlichen Organisationen betrieben wurden, während der Anteil der Pflegefamiliennetzwerke mit kirchlichen oder kirchennahen Betreibern 98,6 Prozent beträgt, so das Nachrichtenportal telex.
Derzeit ist ein psychologischer Eignungstest für diejenigen, die in den von der Reformierten Kirche Ungarns betriebenen Kinderschutzeinrichtungen direkten Kontakt mit Kindern haben, noch immer obligatorisch,
so die Kirche in einer Erklärung, die der Magyar Nemzet zugesandt wurde. Wie sie schreiben, unterstützen sie den Vorschlag der Regierung, der Nationalversammlung einen Änderungsantrag zu unterbreiten, der vorsieht, dass die Leiter von nicht-staatlichen Kinderschutzeinrichtungen einen psychologischen Eignungstest absolvieren müssen.
via MTI, Beitragsbild: Facebook/Szent Rita Nevelőszülői Hálózat