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Es ist zu früh, über einen Beitritt zur Eurozone zu sprechen, meint der Finanzminister

Ungarn Heute 2023.08.28.

Es liegt im grundlegenden und wohlverstandenen Interesse Ungarns, die Bedingungen für die Einführung des Euro so bald wie möglich zu erfüllen. Dies gelte unabhängig von der Frage, wann das Land letztendlich dem Euroraum beitreten wolle, erklärte der ungarische Finanzminister.

Das Ziel der ungarischen Regierung sei es, die Wirtschaft wieder auf einen Wachstumspfad zu bringen, von dem aus es realistisch sei, die Bedingungen für die Euro-Einführung zu erfüllen, sagte Mihály Varga bei einer Diskussion im Rahmen des Tranzit-Festivals in Tihany.

Der Minister wies darauf hin, dass

die Einführung des Euro ein wirtschaftspolitisches Dilemma darstellt und eine rechtzeitige politische Entscheidung mit der richtigen Grundlage erfordert.

Der erste Schritt sei der weitere Abbau des Defizits und der Staatsverschuldung, wozu die Regierung die Zahlungsbilanzindikatoren in einem gefährlichen internationalen Umfeld weiter verbessern werde. Er fügte hinzu, dass ein harter Kampf gegen die Inflation geführt wurde, um Preisstabilität zu erreichen, was dazu führen wird, dass das Land bis zum Ende des Jahres eine einstellige Geldentwertung erreichen wird.

Die Hoffnung, dass die Einführung des Euro alle wirtschaftlichen Probleme lösen wird, ist nicht berechtigt. Fast alle führenden Mitgliedstaaten des Euroraums haben sich bisher als unfähig erwiesen, die Bedingungen für die Einführung des Euro konsequent zu erfüllen. Gleichzeitig gibt es Beispiele für Länder, die nicht angemessen auf den Beitritt zum Euro-Währungsgebiet vorbereitet waren und ernsthafte Anfälligkeitsprobleme haben, erläuterte Mihály Varga.

Es ist daher wichtig zu bedenken, dass nicht der Euro eine starke Wirtschaft schafft, sondern eine starke Wirtschaft die Möglichkeit für den Euro,

schloss der Minister.

Bei der Diskussion wurde daran erinnert, dass laut einer im Januar dieses Jahres durchgeführten Eurobarometer-Umfrage 72 Prozent der ungarischen Bevölkerung den Euro befürworten, da sich alle Stabilität wünschen. Die offizielle Schätzung der Zentralbank geht jedoch davon aus, dass Ungarns Beitritt zur Eurozone irgendwann in den 2030er Jahren erfolgen könnte.

Ungarn könnte die Bedingungen für die Einführung des Euro nächstes Jahr erfüllen
Ungarn könnte die Bedingungen für die Einführung des Euro nächstes Jahr erfüllen

Árpád Kovács ist Präsident des Haushaltsrates und Vorsitzender des Aufsichtsrates der Stiftung Freunde von Ungarn.Weiterlesen

via mti.hu, Beitragsbild: Pexels