Am 6. Januar gedenkt die katholische Kirche der Erscheinung von Jesus Christus. Seit 2014 begeht auch die ungarische Kirche an diesem Tag das gebotene Fest.Weiterlesen
Der Ursprung des Krapfens ist, ähnlich zu vielen anderen ungarischen Speisen, nicht vollständig geklärt, aber es gibt viele Geschichten über seine Entstehung. Einigen Quellen zufolge stammt es ursprünglich aus Italien, genauer gesagt aus der Römerzeit, aber das gilt für fast alle einfachen Back- bzw. Teigwaren, und die heutigen Versionen unterscheiden sich stark von diesen „antiken Vorfahren“. Der Krapfen soll jedoch dank Beatrix, der Frau von König Matthias, die eine berühmte Feinschmeckerin war, nach Ungarn gekommen sein.
Eine wahrscheinlich weniger wahre, aber lustige Geschichte besagt, dass der Krapfen aus Wien stammt. Eine Geschichte berichtet darüber, dass, als der berühmte Wiener Bäcker Herr „Krapfen“ starb, seine Frau die Bäckerei übernahm. Die Gäste mussten morgens regelmäßig stundenlang auf die Bäckerin warten, was sie ihr gegenüber auch nachdrücklich erwähnten. Daraufhin wollte Frau Krapfen aus Wut ein Stück Germteig nach einem ihrer Gäste werfen, der Teig landete doch in einem Topf mit siedendem Fett. Den Kunden gefiel der Geruch des Kuchens sehr und so wurde der erste Krapfen geboren.
Es gibt auch einen guten Grund dafür, warum man den Krapfen mit der Faschingszeit verknüpft. In früheren Zeiten hat man aus den Resten, die vom Winter geblieben sind, ein letztes großes Festmahl vor der Fastenzeit zubereiten können. Da früher das Ende des Winters auch das Ende der Lebensmittelversorgung bedeutete, gab es einen praktischen Grund dafür, dass das Fasten gerade auf diese Zeit fiel. Die großen Feste der Faschingszeit sollten die Unannehmlichkeiten der anschließenden Fastenzeit etwas lindern. Auch Mönche rieten, sich vor der 40 tägigen Fastenzeit noch einmal mit den Kalorienbomben den Bauch vollzuschlagen.
Es gibt auch viele Volksglauben, die mit dieser Süßigkeit verbunden sind:
Der reichliche Verzehr von Krapfen bedeutete, dass die Ernte in diesem Jahr reichlich ausfiel. Aber es gibt auch Gegenden, in denen sie zum Beispiel hergestellt wurden, um zu verhindern, dass ein Sturm das Dach des Hauses abträgt. Die Karnevalszeit war auch eine Zeit der Eheschließungen. Mädchen schenkten dem Jungen, den sie sich ausersehen hatten, einen Krapfen, und Jungen nannten ihre Liebsten „Kräpfchen“ („fánkocska“). Wenn ein Liebespaar einen Krapfen in zwei Hälften brach, war es fast sicher, dass sie bald heiraten werden, denn das Band, das um den Krapfen herumlief, war das Symbol für den Ehering. Der Krapfen ist auch heute noch ein Symbol des Faschings und seit jeher die beliebteste Süßigkeit zum Jahresbeginn, die sich natürlich in vielen Formen auf der ganzen Welt verbreitet hat.
Im deutschsprachigen Raum steht der Ausdruck insbesondere auch für eine in Süddeutschland verbreitete sprachliche Variante des Berliner Pfannkuchens, kurz Berliner, die in Bayern und in Österreich ebenfalls „Krapfen“ genannt werden. In Ungarn in leicht abweichender Form mit Fruchtfüllung als (lekváros-)fánk bekannt. Diese Krapfen sind dem Berliner Pfannkuchen ähnlich.
Krapfen – Zutaten
500 g Mehl
50 g Butter
2 Eigelb
30 g frische Hefe
200 ml Milch
3 EL Puderzucker
1 Prise Salz
+ Öl zum Backen
(geschrieben von Adrienn Vass – Hungary Today, übersetzt von Ungarn Heute, Fotos: Péter Csákvári)