Statt Hídépítő utca (Brückenbaustraße) Dalai-Lama-Straße, statt Helyi Kikötő út (Lokale Hafenstraße) „Straße der Ujgurischen Märtyrer“. Die Stadtverwaltung von Ferencváros (IX. Bezirk von Budapest) hat die umliegenden Straßen umbenannt, in denen die Regierung den Bau der Fudan-Universität plant. Laut dem Sprecher der regierenden Fidesz sollte die Opposition mit den neuen Straßennamen viel mehr an die Ungarn im Karpatenbecken denken und nicht an die „inneren politischen Angelegenheiten eines 7.000 Kilometer entfernten Landes“.
„Wir haben den öffentlichen Plätzen rund um die geplante chinesische Universität schöne neue Namen gegeben. Dadurch wollen wir zum Ausdruck bringen, was wir vom Bau des Fudan-Campus halten, der 450 Milliarden Forint für den ungarischen Staat kosten wird“ schrieb die Bürgermeisterin des betroffenen Bezirks in einem Facebook-Post am Mittwoch.
Der Budapester Oberbürgermeister Gergely Karácsony und Krisztina Baranyi weihten frisch aufgestellte Straßenschilder rund um den geplanten chinesischen Fudan-Campus ein. Sie tragen Bezeichnungen wie „Straße der Uigurischen Märtyrer“, „Freies-Hongkong-Straße“ oder „Dalai-Lama-Straße“.
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Der Kommunikationsdirektor von Fidesz bezeichnete die Straßenbenennungen als „Witz“ und „Provokation“. István Hollik sagte: „Die Anerkennung der täglichen Prüfungen der transkarpatischen Ungarn war nie die Stärke der Linken“. Der Politiker postete auf Facebook folgendes: „Gergely Karácsony hat neue Straßenschilder eingeweiht. Herzlichen Glückwunsch!“ so Hollik in seinem Facebook-Post und fügt hinzu:
Ich gebe Ihnen ein paar Ideen für die nächsten Schilder: „Szekler-Ring“: Im Szeklerland kämpfen die Szekler ständig um den Erhalt ihrer Identität. „Platz der transkarpatischen Ungarn“: Die Anerkennung der täglichen Prüfungen der transkarpatischen Ungarn war noch nie eine Stärke der Linken. „Straße des Karpatenbeckens“
Übrigens hat Hollik in seinem ersten Beitrag beanstandet, warum Karácsony nicht der verfolgten Christen gedenkt. Jemand muss ihm gesagt haben, dass Bischof Hsieh Shi-kyang ein verfolgter Christ in China war, denn später hat er diesen Beitrag gelöscht.
Gergely Karácsony und Krisztina Baranyi haben schon früher deutlich gemacht, dass sie das Projekt nicht unterstützen. Tatsächlich würde der Bürgermeister von Budapest sogar versuchen, dies zu verhindern.
Wir werden alle möglichen rechtlichen und politischen Mittel einsetzen, um sicherzustellen, dass die Studentenstadt gebaut wird und der Fudan NICHT.
so die Politiker.
Der Bau der Fudan ist seit Monaten Gegenstand großer Kontroversen in der ungarischen Innenpolitik. Von Seiten der Regierung wird darauf bestanden, dass es sich um eine der besten Universitäten der Welt handelt, und dass Ungarn nur gewinnen kann, wenn sie in Budapest angesiedelt wird. Die Opposition hingegen hat das Projekt unter anderem deshalb kritisiert, weil es von chinesischen Firmen mit einem 500-Milliarden-Forint-Kredit aus China gebaut werden würde und weil nicht von Anfang an klar war, wie viel Platz es von der „Studentenstadt“ (Wohnheime für Studenten, sog. „Diákváros“) wegnehmen würde.