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Genetisches Erbe der Familie Hunyadi wurde identifiziert

Ungarn Heute 2022.11.21.

Im Rahmen einer ungarisch-kroatischen internationalen Forschungsarbeit unter der Leitung des Forschungsinstituts für Hungarologie (Magyarságkutató Intézet) wurde die genetische Abstammung der Nachkommen der Familie Hunyadi mittels archäogenomischer Studien bestimmt, teilte das Institut mit, das auch die Veröffentlichung der Ergebnisse in der internationalen Zeitschrift Heliyon bekannt gab.

Die Forschungen wurden 2014 von Miklós Kásler und seinen Kollegen initiiert, und ab 2019 von dem Forschungsinstitut für Hungarologie fortgesetzt. 2020 initiierte Miklós Kásler als Minister die archäogenetische Studie des Hauses Hunyadi, in deren Rahmen Gespräche mit dem Bischof von Varazdin stattfanden, wie die Facebook-Seite des Instituts erinnerte.

Anfang 2021 begannen die Forscher mit der praktischen Umsetzung der Forschungsarbeiten in Lepoglava, wo die Gräber von Mátyás Hunyadis Sohn, János Corvin (1473-1504), und seinem Enkel Kristóf Corvin (1499-1505), entdeckt wurden.

Mithilfe der Next-Generation-Sequenzierung bestimmten die Forscher die vollständige Genomsequenz der Überreste, die für beide Personen eine weite eurasische Verbreitung ergab. Das Forschungsinstitut gab bekannt, dass die genetische Beziehung zwischen Vater und Sohn sowohl mit klassischen Methoden als auch mit Ganzgenomdaten bestätigt werden konnte.

Die Studien haben gezeigt, dass die Corvins eine alte europäische Genomzusammensetzung haben, mit der größten genetischen Ähnlichkeit zu europäischen Proben aus dem Neolithikum, auch aus dem Karpatenbecken, und zu alten ungarischen Proben aus dem Neolithikum und der Kupferzeit (von 5500 bis 2200 v. Chr.), so die Forscher.

Sie wiesen auch darauf hin, dass der genetische Ursprung der mütterlichen Abstammung beider mit der aus historischen Daten bekannten Abstammung der Mütter vereinbar ist.

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Die Überreste von 900 Personen aus dem Beinhaus von Székesfehérvár wurden freigelegt, 204 Proben wurden bearbeitet und 102 werden derzeit noch bearbeitet.Weiterlesen

An der Untersuchung waren Forscher des Forschungsinstituts für Hungarologie, der Universität Szeged, der Universität Pécs, des Ungarischen Instituts für Justizforschung, des kroatischen Ministeriums für Kultur und Medien und der Praxis Genomics LLC aus Atlanta beteiligt.

via mti.hu, Beitragsbild: offizielle Facebook-Seite des Forschungsinstituts für Hungarologie