In seinem gewöhnlichen Radiointerview sprach der Ministerpräsident vor allem über den Krieg in der Ukraine und über die kommenden Parlamentswahlen in Ungarn.Weiterlesen
Die Menschen, die vor dem Krieg aus der Ukraine fliehen, bitten uns um genau das, was wir ihnen geben können: Sicherheit, gut organisierte Versorgung, Frieden. Wir Ungarn sind auf der Seite des Friedens, wir wollen uns aus dem Krieg heraushalten. Und wir helfen den Flüchtlingen nicht, um die Anerkennung der ukrainischen oder internationalen Politik und Medien zu gewinnen, sondern weil unser Herz es uns diktiert, sagte die gewählte Staatspräsidentin Katalin Novák in einem Interview mit der regierungfreundlichen Zeitschrift Magyar Nemzet. Im Hinblick auf die bevorstehenden Wahlen am Sonntag sagte Novák, dass die Abstimmung „inmitten des Kreiges, der Pandemie und ernsten Herausforderungen für die Weltwirtschaft sowie für die internationale Politik“ von entscheidender Bedeutung sei.
Novák sagte, dass es in den Unterkarpaten (Region in der Westukraine, wo die meisten ethnischen Ungarn im Nachbarland, in der Ukraine leben – Anm. der Red.) in den letzten hundert Jahren „nie einfach gewesen sei, ein Ungar zu sein“. Was bisher – größtenteils mit Hilfe des Mutterlandes – aufgebaut wurde, ungarische Kindergärten, Schulen, Kirchen, Heime, vieles davon könnte wegen des Krieges ins Leere laufen. Das Wehgeschrei hat uns nicht nur in Bereg, Szatmár oder Szabolcs erreicht, sondern auch in Budapest und in den entlegensten Winkeln des Landes. Gute Worte, liebevolle Zuwendung, materielle Hilfe sind heute überlebensnotwendig und vermitteln die Botschaft: Ihr könnt auf uns zählen, betonte Novák weiter.
Nach Ansicht von Katalin Novák will die ukrainische Führung von uns mehr als nur Solidarität, sie will, dass ihr Kampf auch unser Kampf wird. Wir Ungarn stehen jedoch auf der Seite des Friedens und wollen uns aus dem Krieg heraushalten.
Wie die Politikerin sagte, setzt sie auf klassische Diplomatie und Verhandlungen und glaubt, dass eine Einigung möglich ist, solange die unterschiedlichen Seiten miteinander reden können. „Ich bin zuversichtlich, dass die Friedensverhandlungen letztendlich zu einem Ergebnis führen werden“ so Novák.
Unser größter Schatz ist das Kind, und es ist das unbestreitbare Recht und die Pflicht der Eltern, ein Kind zu erziehen. Es liegt an ihnen, zu entscheiden, auf wen sie sich bei der Erziehung, auch bei der Sexualerziehung, verlassen, welche Hilfe von außen sie in Anspruch nehmen und wann sie den richtigen Zeitpunkt für die Auseinandersetzung ihrer Kinder mit Fragen der Sexualität für gekommen halten. Und der Staat hat die Verantwortung, die Bedingungen für eine gesunde körperliche und seelische Entwicklung der Kinder zu gewährleisten. Die Eltern müssen dabei unterstützt werden, ihre Kinder von der für sie gefährlichen Propaganda fernzuhalten.
Im Hinblick auf die bevorstehenden Wahlen sagte Novák, dass die Abstimmung „inmitten des Krieges, der Pandemie und ernsten Herausforderungen für die Weltwirtschaft sowie für die internationale Politik“ von entscheidender Bedeutung sei. Sie ermutigt die Wähler, ihre Stimme „nach gründlicher Prüfung der tatsächlichen Leistungen von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, nach Abwägung der Kandidaten und unter Berücksichtigung des nationalen Interesses“ abzugeben.
(Via: magyarnemzet.hu, Titelbild: Website der Staatspräsidentin)