Nach Ansicht eines für seine Kritik an den modernen westlichen Gesellschaften bekannten Wirtschaftswissenschaftlers sollte Ungarn trotz aller Streitigkeiten mit den EU-Institutionen dennoch weiterhin Mitglied der Europäischen Union bleiben. Presseschau von budapost.de.
In der regierungsnahen Tageszeitung Magyar Hírlap bekräftigt László Bogár seine Einschätzung, dass trotz der bedeutenden jährlich nach Ungarn fließenden EU-Finanztransfers die Kapitalströme der zurückliegenden zwei Jahrzehnte letztendlich den Westen gegenüber der ungarischen Wirtschaft begünstigt hätten. Die von multinationalen Unternehmen an ihre Muttergesellschaften überwiesenen Gewinne sowie die von westlichen Unternehmen gewonnenen Ausschreibungen für von Brüssel finanzierte Investitionsprojekte überstiegen die finanzielle Hilfe, die Ungarn von der Europäischen Union erhalte.
Gleichzeitig beklagt Bogár, dass sich die Institutionen der Europäischen Union – allen voran das Europäische Parlament – zu Horten von Identitätspolitik und Strafaktionen gegen diejenigen entwickelt hätten, die für traditionelle Werte der nationalen Kultur und der Familie einträten. Dennoch, so Bogár weiter, könnten Ungarn und seine Verbündeten in der Region der vier Visegrád-Staaten (V4) eine zentrale Rolle bei der Verteidigung dieser Werte und des Christentums spielen. Und so rät der Ökonom, dass Ungarn auf jeden Fall in der Europäischen Union bleiben sollte.
(Via: budapost.de, Titelobild: MTI/Miniszterelnöki Sajtóiroda/Szecsődi Balázs)