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Gün Benderli Togay (l.) mit Boglárka Illés
Die literarische Übersetzerin Gün Benderli Togay erhält den diesjährigen Balassi-Preis für literarische Übersetzungen für ihre beispiellose Arbeit zur Förderung der Werte der ungarischen Kultur. Dies gab die Staatssekretärin für die Entwicklung der bilateralen Beziehungen bei der Preisverleihung am Mittwoch bekannt.
Boglárka Illés betonte, dass das Ministerium für auswärtige Angelegenheiten und Außenhandel der türkischen Literaturübersetzerin mit dem 2017 ins Leben gerufenen Preis seinen Dank für ihre Aktivitäten zur Förderung der ungarischen Kultur und Literatur ausspreche. Das Ziel des Balassi-Preises für literarische Übersetzer sei es, Übersetzer mindestens so bekannt und sichtbar zu machen wie Autoren, fügte sie hinzu.
Der Literaturübersetzer Barış Yılmaz, Lehrbeauftragter an der Universität Szegedin, betonte, dass die 94-jährige türkische Literaturübersetzerin sich sehr um die Stärkung der türkisch-ungarischen Freundschaft verdient gemacht hat.
Gün Benderli zog Anfang der 1950er Jahre auf Anregung des türkischen Dichters Nâzım Hikmet nach ihrem Studium an der Pariser Sorbonne nach Budapest und wurde Mitarbeiterin der türkischen Sendungen des ungarischen Rundfunks. Seitdem hat sie mit einigen Unterbrechungen in Ungarn gelebt, ihre Kinder in Ungarn geboren, sich aber nie von der Sprache ihres Heimatlandes getrennt.
Ihre Karriere als Übersetzerin begann in den späten 1990er Jahren mit Imre Madáchs Die Tragödie des Menschen.
Seitdem hat sie Werke von Größen der zeitgenössischen ungarischen Literatur wie Péter Esterházy, Péter Nádas, László Krasznahorkai, Imre Kertész, Krisztián Grecsó, Szilárd Rubin, György Spiró, György Dragomán, Krisztina Tóth und Ádám Bodor ins Türkische übersetzt, und zuletzt hat sie Géza Ottliks Kultwerk Die Schule an der Grenze ins Türkische übertragen.
Dem Laudator zufolge ist Gün Benderli nicht nur eine großartige Übersetzerin, sondern auch eine außergewöhnliche Persönlichkeit, die ehrlich, direkt und unverblümt ist. Sie ist in der Lage, komplexe Sätze und Wendungen, „die aufgrund kultureller Unterschiede und Sprachbarrieren unmöglich erscheinen“, mit Feinsinn und Leichtigkeit ins Türkische zu übersetzen.
Die Großartigkeit ihrer Arbeit ruft nicht nur Bewunderung hervor, sondern macht auch mir Mut, dass diese Aufgabe überhaupt möglich ist“,
sagte Barış Yılmaz.
Unterstaatssekretär Miklós Lengyel erklärte, dass das Balassi-Stipendienprogramm für literarische Übersetzer 2005 unter der Koordination des Außenministeriums ins Leben gerufen wurde. In den letzten 19 Jahren haben rund 170 Übersetzer aus 33 Ländern an der Ausbildung teilgenommen. Die herausragendsten Arbeiten sind in einer Anthologie mit dem Titel In der Sprache des Anderen erschienen, in der beispielsweise Attila Bartis auf Türkisch, Italienisch, Deutsch oder Finnisch zu lesen ist. Aber auch die Werke von Jenő Rejtő, István Örkény und Judit Berg sind in verschiedenen Sprachen in dem Band enthalten.
Via MTI Beitragsbild: MTI/Lakatos Péter