Zwei Ensembles lassen im Budapester Musikzentrum die Volksmusik seiner Banater Kindheit Revue passieren.Weiterlesen
György Kurtág wurde in Anerkennung seiner Wirkung auf die klassische ungarische Musik des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart und seines gesamten Lebenswerks von den öffentlich-rechtlichen Medien mit dem Preis „Mensch des Jahres der ÖRR” ausgezeichnet, teilte der Fonds zur Unterstützung der Mediendienste und Vermögensverwaltung (MTVA) der MTI mit.
Der Komponist, Pianist und Musikpädagoge, der mit dem Großkreuz des Verdienstordens der Republik Ungarn, zweimal mit dem Kossuth- und dem Erkel-Preis, dem Wolf– und dem Bartók-Pásztory-Preis ausgezeichnet und mit zahlreichen internationalen Preisen geehrt wurde, trage seit Jahrzehnten zur Bereicherung der Kultur und zur weltweiten Anerkennung der ungarischen klassischen Musik bei, heißt es.
Der Preis, der 2020 von den öffentliche-rechtlichen Medien ins Leben gerufen wurde, wird am Ende eines jeden Jahres an eine Person verliehen, die durch ihre menschliche Größe und ihr Lebenswerk einen großen Einfluss auf die Gesellschaft hatte.
„György Kurtágs ganzes Leben und Wirken ist ein nachahmenswertes Beispiel. Seine Werke haben die ganze Welt bereist und die hohe Qualität der ungarischen Musikkultur und Musikerziehung unter Beweis gestellt. Er ist aber nicht nur mit seinen Werken ein Vorbild, sondern auch mit seiner Lebensweise: In seinem Leben ist das Tagesgeschehen genauso wichtig wie Kunst, Wissenschaft oder die Pflege jahrtausendealter Traditionen. Er gibt sein Wissen ständig weiter und lehrt, während er gleichzeitig ständig lernt und neue Trends in der zeitgenössischen Musik aufmerksam mitverfolgt“, wird der Komponist in der Mitteilung gewürdigt.
György Kurtág wurde am 19. Februar 1926 in Lugosch (Lugos, Lugoj), Banat, geboren, studierte zunächst in Temeswar und anschließend an der Musikakademie in Budapest, wo er seinen Abschluss in Klavier, Kammermusik und Komposition machte. Im Jahr 1967 wurde er zum Professor für Klavier und Kammermusik an der Musikakademie ernannt. Internationalen Ruhm erlangte er mit seinen 1981 uraufgeführten „Botschaften der seligen R. W. Trusowa“. Er erhielt zahlreiche Einladungen und Aufträge aus ganz Europa und arbeitete in den renommiertesten Musikzentren.
Sein herausragendes Werk und seine Arbeit wurden nicht nur in Ungarn und auf dem Kontinent, sondern auch in Übersee mit prestigeträchtigen Preisen gewürdigt. Seine erste Oper – „Fin de partie – Szenen und Monologe“, eine Oper in einem Akt – stellte er 2017 nach rund zehn Jahren kreativer Arbeit fertig. Das Werk, das auf dem gleichnamigen Theaterstück von Samuel Beckett basiert, wurde 2018 an der Mailänder Scala uraufgeführt.
Trotz seiner 98 Jahre komponiert der Preisträger mit ungebrochener Schaffensfreude seine zweite Oper,
heißt es in der Pressemitteilung.
Es wurde daran erinnert, dass die erste ÖRR-Preisträgerin Katalin Karikó, die mit dem Nobelpreis und dem Széchenyi-Preis ausgezeichnete Forschungsbiologin und Biochemikerin war, gefolgt von Áron Szilágyi, dem vierfachen Olympiasieger, Welt- und Europameister im Fechten, im Jahr 2021. 2022 ehrten die öffentlich-rechtlichen Medien den Architekten des Hauses der Ungarischen Musik, den Japaner Sou Fujimoto. Im vergangenen Jahr wurden der Nobel-, König-Faisal- und Wolf-Preisträger Ferenc Krausz geehrt.
Via MTI Beitragsbild: Wikimedia