Auf das BYD-Werk in Szeged soll eine weitere EV-Investition in Europa folgen.Weiterlesen
Der Erfolg der ungarischen Automobilindustrie sendet eine klare Botschaft an Hersteller und Investoren, dass es eine wirtschaftlich vernünftige Entscheidung ist, die Produktion in Ungarn zu halten, sagte István Joó, Regierungsbeauftragter und Geschäftsführer der Nationalen Investitionsagentur HIPA, am Donnerstag auf der Autoindustrie-Konferenz der Organisation in Budapest.
Der Regierungsbeauftragte sagte, dass im vergangenen Jahr mehr als 507.000 Fahrzeuge in Ungarn produziert wurden. Aufgrund der jüngsten Entwicklungen und der Investitionen, die bald abgeschlossen sein werden, wird die Zahl der in Ungarn produzierten Autos innerhalb weniger Jahre 1 Million pro Jahr übersteigen. Nur fünf Länder in Europa sind derzeit in der Lage, dieses Volumen zu erreichen, fügte er hinzu. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass es eine sehr starke Nachfrage nach ungarischen Modellen gibt und dass die ungarischen Automobilhersteller wettbewerbsfähiger sind als ihre westeuropäischen Konkurrenten.
Das Automobil-Ökosystem entwickelt sich in Ungarn sehr schnell, wobei weitere Investitionen u. a. in den Bereichen Softwareentwicklung, selbstfahrende Autos, alternative Antriebe, Verbundwerkstofftechnologien und Tests erwartet werden,
betonte der HIPA-Geschäftsführer auf der Veranstaltung, die in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Ungarischen Industrie- und Handelskammer organisiert wurde.
István Joó erinnerte an die jüngste Erhebung der Internationalen Organisation der Kraftfahrzeughersteller, wonach das Produktionsvolumen der französischen, britischen, polnischen und amerikanischen Automobilhersteller im Jahr 2023 auf etwa 60-70 % des Niveaus von 2019 gesunken ist, während das spanische, japanische und tschechische Produktionsniveau 85-98 % erreicht hat. Gleichzeitig lag die Leistung Ungarns im vergangenen Jahr bereits über dem Niveau vor der Pandemie. Er fügte hinzu, dass dies alles ohne starke Automobilzentren wie Esztergom, Szentgotthárd, Győr und Kecskemét nicht möglich gewesen wäre.
Der Regierungsbeauftragte betonte, dass die wirtschaftlichen Trends der kommenden Jahrzehnte durch den Übergang zum Elektroauto bestimmt sein werden. Dank einer bewussten Entwicklung sei Ungarn zu einem Anknüpfungspunkt zwischen westlichen und östlichen Technologien geworden und nehme nicht nur bei der Expansion deutscher Premium-Automobilhersteller, sondern auch der asiatischen Automobilunternehmen in Europa bereits eine Schlüsselrolle ein, betonte er.
Deshalb können wir die Absicht der Europäischen Union, den Wettbewerb durch zusätzliche Zölle zu verzerren, nicht begrüßen“,
sagte István Joó.
Die neue Wettbewerbssituation werde auch die europäischen Unternehmen dazu ermutigen, noch bessere und erschwinglichere Elektroautos zu produzieren und mehr Forschung und Entwicklung zu betreiben. István Joó betonte die Notwendigkeit, die Reichweite mit Batterien weiter zu erhöhen und die Produktionskosten zu senken. Um einen wirklichen Durchbruch zu erzielen, müsse neben der Qualität der Fahrzeuge auch an der Entwicklung der Infrastruktur für die Elektromobilität gearbeitet werden, beispielsweise durch den Ausbau des Netzes von Ladestationen.
Der Regierungsbeauftragte wies auch darauf hin, dass die Automobilindustrie zunehmend globalisiert und weltweit vernetzt ist, so dass auch die heimischen Zulieferer einem verschärften Wettbewerb ausgesetzt sind. Die Mitglieder der Lieferkette müssten sich auf das veränderte Umfeld vorbereiten und anpassen, um ihre Position zu halten und neue zu gewinnen, und dieser Prozess sollte durch ein gezieltes Förderprogramm unterstützt werden. István Joó erklärte, dass die Rolle von HIPA nicht nur darin bestehe, Investoren nach Ungarn zu holen, sondern auch darin, heimische KMU in die Lieferketten großer Unternehmen zu integrieren.
Via MTI Beitragsbild: Mercedes-Benz Gyár Kecskemét Facebook