Die Preise bestimmter Baustoffe in Ungarn sind in den vergangenen Monaten dermaßen angestiegen, dass eine tägliche Preisbildung eingeführt werden musste, welche man seit zwanzig Jahren nicht erlebt hat.Weiterlesen
Die ungarische Inflation lag im September bei jährlich 5,5 Prozent, teilte das Statistische Zentralamt (KSH) am Freitag mit. Diese Rate übertrifft auch den diesjährigen Höchststand (5,3 Prozent), der über der im Oktober 2012 prognostizierten Rate von 6 Prozent lag. Aber es besteht eine gute Chance, dass sie im nächsten Monat noch höher ausfällt. Zumindest die Notenbank hat bereits früher darauf hingewiesen, dass die Inflation im November ihren Höhepunkt erreichen könnte.
Der Verbraucherpreisindex wurde durch höhere Zigaretten-, Spirituosen- und Fahrzeugkraftstoffpreise angetrieben, wobei die Spirituosenpreise um 11,2 Prozent und die Tabakpreise um 17,8 Prozent stiegen. Die Preise in der Kategorie der Waren, die Fahrzeugkraftstoff enthalten, stiegen um 9,8 Prozent, während die Fahrzeugkraftstoffpreise um 21,6 Prozent stiegen. Die Lebensmittelpreise stiegen um 4,4 Prozent, die Energiepreise für Haushalte stiegen um 0,6 Prozent, die Preise für langlebige Konsumgüter stiegen um 5,1 Prozent und die Bekleidungspreise um 0,5 Prozent. Die Servicepreise stiegen um 3,2 Prozent.
Speiseöl ist um 32,6 % teurer als zu diesem Zeitpunkt im letzten Jahr. Der Preis von Margarine stieg um 15,4 %, von Geflügel um 9,2 % und Restaurantmahlzeiten um 7,3 %. Langlebige Konsumgüter stiegen um 5,1 %, darunter Möbel um 11,6 %, Neuwagen um 7,9 %.
Die Kerninflation, die volatile Nahrungsmittel- und Treibstoffpreise ausschließt, lag bei 4,0 Prozent. Der VPI, der mit einem Warenkorb von Rentnern berechnet wurde, lag bei 5,0 Prozent.
Im Monatsvergleich erreichte die Inflation 0,2 Prozent.
Hohe Inflation, schwacher Forint?
Der Forint hat sich abgeschwächt, was wahrscheinlich auch damit zusammenhängt, dass die Inflation im Inland einen langjährigen Rekordstand erreicht hat. Der Euro liegt bei 359,50 und damit 1,2 Forint höher als gestern Abend.
Die Schwächung des Forint könnte aber auch auf die angespannte Situation zwischen polnischen und EU Politikern in Bezug auf die Verfassung und die Gesetzgebung des Landes sowie auf das Schreckgespenst eines „Polexit“ zurückzuführen sein, so das Portal Privátbankár.
(Via: MTI, Beitragsbild: MTI – Beliczay László)