Jüdische Gemeinde Budapest ordnet Entfernung der Pride-Flagge von ihrem Gebäude an

Ungarn Heute 2023.06.23.

Die JCC Budapest – Bálint House veranstaltet im Juni Veranstaltungen im Rahmen des Pride-Month, und aus diesem Anlass wurde am 1. Juni die Regenbogenflagge an ihrem Gebäude gehisst. Der Eigentümer des Gebäudes und der Träger des Bálint-Hauses, die Jüdische Gemeinde Budapest, war jedoch mit der Flagge nicht einverstanden und ließ sie abnehmen.

„Kürzlich waren wir gezwungen, einen Kompromiss einzugehen, der unsere Aktivitäten und Werte nicht widerspiegelt. Unser wichtiger Partner, Unterstützer und Eigentümer des Bálint-Hauses, die Jüdische Gemeinde Budapest, hat uns gebeten, die Regenbogenflagge von der Fassade des Gebäudes zu entfernen, die die Pride-Bewegung unterstützt“, schrieb das Bálint-Haus auf seiner Facebook-Seite. Sie fügten hinzu, dass sie unabhängig davon eine akzeptierende, integrative Einrichtung bleiben und ihre Werte, Aktivitäten oder Programme nicht ändern werden.

Die JCC Budapest – Bálint House wird der Budapest Pride und den damit verbundenen Veranstaltungen in diesem Jahr besondere Aufmerksamkeit schenken und sogar mit einem jüdischen Zelt am Pride-Marsch teilnehmen.

Fact

Die Jüdische Gemeinde Budapest ist seit 1950 die „Gemeinde“ der ungarischen jüdischen Gemeinschaft in Budapest. Im Jahr 1994 gründeten die Orthodoxen wieder eine eigene Gemeinde, da auch andere Konfessionen austraten, so dass die Organisation heute ausschließlich die neologe Linie vertritt.
Heute ist das Neolog-Judentum die am breitesten aufgestellte jüdische Institution in Ungarn und befindet sich in der Mitte zwischen konservativen und orthodoxen Tendenzen. Sie setzt sich für die traditionelle Einhaltung der religiösen Vorschriften und Feiertage sowie für das Lernen ein, wodurch sie hofft, dass das Judentum zu seinen ursprünglichen Wurzeln zurückkehren und nach seiner Integration in die ungarische Gesellschaft eine solide jüdische Identität haben kann.

Die Feierlichkeiten zum Pride-Month haben sich in den letzten Jahren in Ungarn ausgebreitet und sind immer intensiver geworden. Auch in diesem Jahr hat die von der Opposition geführte Hauptstadt zum x-ten Mal eine Regenbogenfahne am Büro des Bürgermeisters gehisst, um ihre Akzeptanz der LGBTQ-Gemeinschaft zu signalisieren.

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Via: Hungary Today ; Titelbild: Pixabay