Die Festmesse wird von Erzbischof Gergely Kovács zelebriert, und der rekonstruierte Altar wird vom päpstlichen Nuntius Miguel Maury Buendia geweiht.Weiterlesen
Das erste ungarische Kirchenmusikforum fand im Rahmen der Ungarischen Tage in Klausenburg (Cluj-Napoca, Rumänien) statt, die sechs Tage lang besondere musikalische Veranstaltungen boten.
Mit Kirchenmusik verbinden die meisten Außenstehenden gepflegte Langeweile in sakralem Ambiente. Für Insider ist eher das etablierte Repertoire präsent, Kirchgänger wiederum kennen oft nur die wenig ambitionierte Gebrauchsmusik, die Gottesdienste begleitet.
Erklärtes Ziel des ungarischen Komponisten György Selmeczi bei der Gründung des ungarischen Kirchenmusikforums war die kaum bekannte, hochwertige Kirchenmusik der Gegenwart für ein breites Publikum in verständlicher Form zu präsentieren und den Musikern einen Rahmen für den Austausch anzubieten.
Nach der Wende begann ein fruchtbarer Wettbewerb unter den ungarischen Komponisten, der zu einer einmaligen Entfaltung musikalischer Innovation geführt hat. In einer Zeit, wo vielerorts in der westlichen Welt Kirchen zweckentfremdet und Kirchenmusiker entlassen werden, ist diese Entwicklung beispiellos. Auch wenn die finanzielle Förderung der zeitgenössischen Kirchenmusik im Karpatenbecken nach wie vor bescheiden ist, haben ungarische Komponisten diese Gattung ins europäische Spitzenfeld befördert.
Davon konnten sich die Besucher der Klausenburger Konzerte überzeugen. In acht Kirchen konnten 77 Werke von 40 Komponisten gelauscht werden. Die Wahl der Organisatoren fiel nicht zufällig auf die inoffizielle Hauptstadt Siebenbürgens: Eine kirchliche und weltliche Infrastruktur die in diesem Teil Europas ihresgleichen sucht. Schon die Aufzählung der Schauplätze kann einen Eindruck davon vermitteln, wie vielfältig die konfessionelle Landschaft des ungarischen Klausenburg ist. Katholische, reformierte, evangelische und unitarische Gotteshäuser, ein protestantisches Institut und eine ökumenische Einrichtung boten einen würdigen Rahmen für diesen Marathon der geistlichen Musik, der als Teil der „Klausenburger Ungarischen Tage“ zwischen 12.-17. August stattgefunden hat.
Neben den Gastgebern (Der Chor der reformierten Kirche in der Wolfsgasse) traten beim Abschlusskonzert der St.-Cäcilia-Chor und das Gesangsensemble Refektórium, der Palestrina-Chor der Kathedrale von Fünfkirchen (Pécs), das Canticum Novum aus Debrezin und das Ars Nova Singing Ensemble aus Kecskemét auf. Wie bei den anderen Veranstaltungen der Woche wurden auch dieses Mal die Werke der zeitgenössischen Komponisten Miklós Csemiczky, Árpád Barabás, Levente Márton Horváth und Péter Tóth aufgeführt. Anschließend sang der vereinte Chor die Psalmvertonungen von János Vajda, die in der Chorwerkstatt des Forums vorbereitet wurden, und den letzten Satz der Pannonhalma-Messe von György Orbán. Einmal mehr erlebte das Publikum das Geschenk, hochwertige Musik in einer inspirierten Aufführung zu hören.
In zwei Jahren soll die siebenbürgische Hauptstadt wieder auch eine Haupstadt der zeitgenössichen Kirchenmusik werden.
Beitragsbild: Abschlusskonzert in der reformierten Kirche in der Wolfsgasse (Klausenburg) Facebook