Sowohl ein regierungsfreundlicher als auch ein liberaler Kommentator vermuten, dass die Oppositionskoalition nach dem erneuten überwältigen Erfolg des Fidesz auseinanderbrechen dürfte. Presseschau von budapost.de.
Laut vorläufigen Ergebnissen hat der Fidesz 53 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen können und wird voraussichtlich erneut mit einer parlamentarischen Zweidrittelmehrheit regieren. Die Oppositionskoalition erhielt 35 Prozent der Stimmen. Auch die rechtsradikale Partei Unsere Heimat zieht mit einem Ergebnis von sechs Prozent in die oberste Volksvertretung Ungarns ein.
Auf dem Nachrichtenportal Mandiner interpretiert Dániel Kacsoh das Ergebnis als eine verheerende Niederlage für die Oppositionskoalition. Der regierungsnahe Kommentator vermutet, dass die Opposition die Schuld für ihre totale Wahlschlappe dem Spitzenkandidaten Péter Márki-Zay in die Schuhe schieben werde. In einer Randnotiz macht Kacsoh darauf aufmerksam, dass die Partei Unser Vaterland die Fünf-Prozent-Hürde überspringen dürfte, so dass der Fidesz im Parlament wieder die politische Mitte besetzen werde.
Péter Magyari von 444 führt den erdrutschartigen Triumph des Fidesz auf die großzügigen Almosen der Regierung, die Preisobergrenzen, die Propaganda sowie das Wahlsystem zurück, das dem liberalen Kommentator zufolge dem Fidesz auch dann einen Sieg ermögliche, wenn dessen Anhänger die Wählerschaft der Opposition zahlenmäßig nicht drastisch überträfen. Er vermutet, dass die Oppositionskoalition zerbrechen werde. Mit Blick in die Zukunft erwartet Magyari, dass es der Fidesz trotz seiner parlamentarischen Zweidrittelmehrheit schwer haben werde, die Ungarn bevorstehende Wirtschaftskrise in den Griff zu bekommen.
(Titelbild: Fischer Zoltán)