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Kövér zu Borkai: „Moralisches Vergehen“

Ungarn Heute 2019.11.15.

„Der DK-Vorsitzende Ferenc Gyurcsány gehört zum Bodensatz der ungarischen Politik, es gibt nur wenige Personen, die in der jüngeren Geschichte Ungarns mehr Schaden als er angerichtet haben“. Dieses vernichtende Urteil über den ehemaligen Ministerpräsidenten fällte Parlamentspräsident László Kövér am Sonntag im staatlichen Kossuth-Radio – berichtet Budapester Zeitung.

Es sei schon bemerkenswert, dass das private (und in der Tat moralisch zu verurteilende) Vergehen des Győrer OB Zsolt Borkai nicht verziehen werden kann, die reihenweisen Verbrechen gegen die Nation, wie sie Ferenc Gyurcsány und Gyula Horn verübten, hingegen schon. Für Kövér war es die größte Sünde der Nachwendezeit, dass die Sozialisten nur vier Jahre nach den ersten freien Wahlen jenen Landesverräter Horn, der sich mit der Waffe in der Hand gegen die Revolutionäre von 1956 stellte, zum Ministerpräsidenten kürten. Horn war aber noch ein „Gralsritter“ im Vergleich zu Gyurcsány, der sich mit seiner berüchtigten Lügenrede und dem Polizeisturm auf friedliche Demonstranten zu einem Niemand degradierte, meinte der Fidesz-Politiker. Borkai verschaffte seinem Land Ruhm als Olympiasieger und übergab Győr als reiche, prosperierende und funktionierende Stadt – ungeachtet seines unmoralischen Privatlebens. Man sollte aber bedenken, dass „die im linken Lager“ in solchen Fällen lieber zur Tagesordnung übergehen.