US-amerikanischer Autor und Journalist Rod Dreher will in Oktober nach Budapest übersiedeln und dort konservative Netzwerke aufbauen.
Die Galionsfigur der US-amerikanischen Konservatismus, deutschen Lesern für seinen Bestseller „Die Benedikt-Option: Eine Strategie für Christen in einer nachchristlichen Gesellschaft“ bekannt, hat in einem Interview mit Radio Kossuth seine Absicht kundgetan, sich in Ungarn niederzulassen. Hier will er für das Donau-Institut, ein Think Tank, der sich als Brückenkopf der zeitlosen Werte und Drehscheibe der Mitte-Rechts-Denkens versteht, arbeiten. Der Journalist und Schriftsteller möchte einen Beitrag zum Aufbau konservativer Netzwerke auf beiden Seiten des Atlantiks leisten.
Dreher hat seine Liebe für Ungarn im Sommer 2021 entdeckt, als er auf Einladung des Mathias-Corvinus-Kollegs MCC einen viel beachteten Vortrag in Budapest hielt. Dieses in den westlichen Medien verschmähte Ungarn möchte der US-Amerikaner in die Mitte des konservativen Diskurses in seiner Heimat rücken, um sich damit für die wertvollen Impulse zu revanchieren, mit denen das mitteleuropäische Land und sein Regierungschef das politische Denken angeregt haben. Er sieht Viktor Orbán in Europa in einer ähnlichen Rolle agieren wie der Gouverneur DeSantis, der von Florida aus den Kampf gegen das woke US-Establishment und sein mediales Monopol aufgenommen hat. Beide Politiker behaupten sich aus einer Minderheitensituation heraus, gegen die Übermacht der übergeordneten politischen Gremien.
Das autonome Handeln ohne Unterstützung großer Institutionen war ein durchgängiges Thema auch in seinem Werk „Die Benedikt-Option“, wo er für eine christliche Kulturrevolution von unten plädierte, welche der fortschreitenden Säkularisierung der westlichen Gesellschaft die Stirn bieten kann. So wie die Benediktinermönche aus den Trümmern der Völkerwanderungen eine neue Welt schufen, so müssen kleine, christlich inspirierte Gruppen, die nicht dem Sirenenruf der woken Ideologie verfallen sind, die Bruchstücke der Gesellschaft wieder zusammenkitten. Rod Dreher sieht eine Soft-Version des Totalitarismus im Kommen, der in der letzten Rede des Präsidenten Biden mitsamt ihrer Choreographie und Vorliebe für Feindbilder eine bedrohlich konkrete Gestalt angenommen hat. In ihrer ideologischen Verblendung will die Speerspitze der progressiven US-amerikanischen Entscheidungsträger Europa mit ihrem geopolitischen Agenda auf Gedeih und Verderb zwangsbeglücken.
Ministerpräsident Viktor Orbán hat zu Recht gesagt, dass es jetzt an der Zeit ist, auf Frieden zu drängen, dass wir Frieden brauchen, weil diese Energiekrise die europäischen Volkswirtschaften zerstören und die europäischen Regierungen stürzen könnte“,
erklärte Dreher im Gespräch mit dem ungarischen Rundfunk und wies darauf hin, dass die Demokraten möglicherweise die Rechnung ohne den Wirt machen, d.h. sie bilden sich ein, durch ihren Stellvertreterkrieg in der Ukraine langfristige Umwälzungen auf der politischen Landkarte Europas erzielen und damit auch ihren ideologischen Einfluss geltend machen zu können, entgegen der noch schweigenden Mehrheit der europäischen Bürger, die – wie die Ungarn – Kriegstreiberei und linksliberale Bevormundung ablehnt.
Beitragsbild: Mathias Corvinus Collegium Facebook