Ungarn studiere das italienische Modell und betrachtet es „als ein Beispiel, dem man folgen sollte“, so der Landwirtschaftsminister.Weiterlesen
Der ungarische Landwirtschaftsminister hat die Technologie, bei der einem lebenden Tier Gewebe entnommen wird, um es dann in einem Bottich unter künstlichen Bedingungen durch Zellvermehrung zu züchten, als entsetzlich bezeichnet, berichtet Világgazdaság.
Die Folgen seien unvorhersehbar und schädlich, erklärte István Nagy in einem Interview mit Spirit FM Radio. Diese Technologie ist in Europa noch nicht zugelassen, aber in Singapur, den Vereinigten Staaten und Israel schon, und deshalb müsse man so schnell wie möglich dagegen vorgehen, damit sie in der Europäischen Union nicht zugelassen wird, sagte er.
Deshalb müssen wir unsere italienischen Kollegen unterstützen, die ein Verbot eingeführt haben, und unsere EU-Kollegen ermutigen, zu diesem Thema Stellung zu beziehen, denn es bedroht die traditionelle Lebensmittelproduktion,
betonte István Nagy. Wenn wir die Lebensmittelproduktion vom Land trennen, entfernen wir uns von all unseren Traditionen, all unseren Kulturen, wir verlieren unsere Identität und die europäische Lebensweise ist praktisch in Gefahr, fügte er hinzu.
In den letzten Tagen hat die größte italienische Partnerorganisation Coldiretti in Ungarn Gespräche mit Regierungsvertretern und landwirtschaftlichen Organisationen geführt. Während der Gespräche stellte Luigi Scordamaglia, Geschäftsführer von Filiera Italia, das kürzlich in Kraft getretene italienische Gesetz vor, das die Produktion von Kunstfleisch verbietet.
Coldiretti beantwortete auch ausführlich die Fragen von dem Verband der ungarischen Bauerngruppen und Genossenschaften (Magosz) zum Thema Kunstfleisch. Sie argumentierten, dass Kunstfleisch „die neueste Frucht des ideologischen Wahnsinns“ sei, die Westeuropa verschlinge. Sie wiesen auch darauf hin, dass
ein gemeinsamer Bericht der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 53 potenzielle Gesundheitsrisiken im Zusammenhang mit in Labors hergestellten Lebensmitteln aufzeigt.
Coldiretti hatte Unterschriften von zwei Millionen italienischen Bürgern gesammelt, bevor das italienische Gesetz zum Verbot der Herstellung, Vermarktung und Einfuhr von im Labor erzeugtem Fleisch verabschiedet wurde.
via vg.hu, Beitragsbild: Pixabay