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László Krasznahorkais Roman auf der Shortlist des EBWE-Literaturpreises

MTI - Ungarn Heute 2025.03.28.

László Krasznahorkais Roman Herscht 07769 gehört zu den Werken, die in die engere Wahl für den diesjährigen Literaturpreis der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) gekommen sind.

Die Liste der zehn Autoren, die für den mit 20 000 Euro dotierten EBWE-Literaturpreis 2025 in Frage kommen, wurde am Donnerstag am Londoner Hauptsitz der Bank bekannt gegeben. Nach Angaben der Bank wird das Preisgeld zur Hälfte zwischen dem preisgekrönten Autor und dem Übersetzer des Werks aufgeteilt.

Die englische Übersetzung von László Krasznahorkais Roman stammt von Ottilie Mulzet, einer renommierten kanadischen Übersetzerin ungarischer Lyrik und Prosa. Die englische Fassung des Buches wurde von New Directions Publishing, einem in New York ansässigen Verlag, veröffentlicht (deutsch: Herscht 07769. Aus dem Ungarischen von Heike Flemming. S. Fischer, Frankfurt am Main 2021, ISBN 978-3-10-397415-7).

Neben László Krasznahorkai stehen auf der am Donnerstag bekannt gegebenen Liste der zehn für den EBWE-Preis nominierten Schriftsteller drei Ukrainer, zwei Rumänen sowie Autoren aus Polen, der Türkei, der Moldau und Tschechien.

Fact

Im Mittelpunkt seiner umfangreichen „Erzählung“ Herscht 07769 steht ein hilfsbereiter Muskelprotz namens Florian Herscht, der Angela Merkel mit Briefen bombardiert. Er hält es für seine Pflicht, die Kanzlerin vor den drohenden und unausweichlichen Katastrophen zu warnen, die seiner Meinung nach nur sie abwenden kann. „Literarisch mit großem Sog überrascht László Krasznahorkai mit einem Roman voll beängstigender deutscher Gegenwart, mit melancholischem Humor und abgründigem Sarkasmus“, so eine Buchpräsentation des Verlags S. Fischer. Ingo Schulze schreibt dazu: „Ich sage es nicht mal neidisch, sondern als Beschenkter: László Krasznahorkai hat den heutigen deutschen Roman geschrieben.“

Die Liste wurde von einer unabhängigen Jury erstellt. Der Jury gehörten die Schriftstellerin, Kritikerin und Kulturjournalistin Maya Jaggi, die den Vorsitz führte, die Schriftstellerin und Zeitungsredakteurin Selma Dabbagh, der Übersetzer Uilleam Blacker, Professor für ukrainische und osteuropäische Kultur am University College London, und Fergal Keane, ein international bekannter Korrespondent der BBC, der auch für seine literarische Arbeit bekannt ist, an.

Wie die EBWE am Donnerstag mitteilte, wird die Auswahlliste der drei Finalisten Ende April veröffentlicht, und die Gewinner werden am 24. Juni im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung am Londoner Hauptsitz der Bank bekannt gegeben.

Der letztjährige EBWE-Literaturpreis wurde dem ungarischen Autor Attila Bartis für sein Werk A Vége verliehen. Der Roman wurde 2015 in Ungarn veröffentlicht (deutsch: Das Ende. Roman. Suhrkamp Berlin, Berlin 2017. Aus dem Ungarischen von Terézia Mora. ISBN 978-3-518-42763-7). Die englische Version erschien 2023 bei Archipelago Books unter dem Titel The End.

Das Buch von Attila Bartis war das erste ungarische literarische Werk, das mit dem jährlichen Preis der in London ansässigen Finanzinstitution ausgezeichnet wurde.

Es ist das achte Mal, dass die EBWE Autoren aus Ländern auszeichnet, in denen die Institution, die 1991 gegründet wurde, um die Transformation der Volkswirtschaften Mittel- und Osteuropas zu unterstützen, mit Finanzierungen und Investitionen tätig ist. Erklärtes Ziel des Preises ist es, die kulturelle Vielfalt und die Diversität des literarischen Ausdrucks in Osteuropa, Zentralasien, dem westlichen Balkan und dem südlichen bzw. östlichen Mittelmeerraum zu würdigen und zu fördern sowie die wichtige Rolle der Übersetzer beim Brückenschlag zwischen verschiedenen Kulturen anzuerkennen.

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Via MTI Beitragsbild: Ungarn Heute