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Mehr als zwei Drittel der Ungarn ist für die Einführung des Euro

Ungarn Heute 2022.01.19.

69 Prozent der Ungarn wünschen sich die gemeinsame europäische Währung des Euro, dies ist eine zweithöchste Zustimmung nach Rumänien (75 Prozent), berichtet Euronews. Dies geht aus der Eurobarometer-Umfrage unter den Ländern hervor, die den Euro noch nicht als Währung verwenden, nämlich Bulgarien, die Tschechische Republik, Kroatien, Ungarn, Polen, Rumänien und Schweden.

Tschechen (33 %) und Schweden (43 %) sind am wenigsten für die Einführung des Euro. Während der Forint gegenüber dem Euro stark an Wert verloren hat, ist die tschechische Krone in 15 Jahren gegenüber dem Euro um 20 Prozent und der polnische Złoty um 10 Prozent aufgewertet worden.

Gleichzeitig haben die Ungarn in den sieben EU-Ländern, die den Euro noch nicht eingeführt haben, am seltensten Euro-Banknoten und -Münzen jemals verwendet: 81 % der Befragten in Ungarn im Gegensatz zu 89 % in Schweden und Kroatien (letztere natürlich hauptsächlich wegen des Tourismus) haben die europäische Währung verwendet.

Fact

Ein EU-Land kann nicht von heute auf morgen Mitglied der Eurozone werden. EU-Mitgliedstaaten müssen bei Teilnahme an der Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) gewisse Kriterien einhalten, die sogenannten Konvergenzkriterien. Die Konvergenzkriterien lauten u.a.:

  • Das öffentliche Defizit darf nicht mehr als 3 Prozent des BIP betragen
  • Der öffentliche Schuldenstand darf nicht mehr als 60 Prozent des BIP betragen
  • Die Inflationsrate darf maximal 1,5 Prozent über jener der drei preisstabilsten Mitgliedstaaten des Vorjahres liegen

Die Europäische Kommission und die Europäische Zentralbank überprüfen die Erfüllung dieser Kriterien und können bei Nichteinhaltung ein Vertragsverletzungsverfahren einleiten. (Via: oesterriech.gv.at)

In sechs Ländern befürchtet die Mehrheit der Befragten Preissteigerungen nach der Einführung des Euro. Eine Ausnahme bildet Ungarn, wo die Mehrheit der Meinung ist, dass die Währungsumstellung nicht unbedingt zu höheren Preisen führen würde. In Ungarn ist der Anteil der Befragten, die glauben, dass die Einführung des Euro die nationale Wirtschaftspolitik einschränken würde, mit 24 % am geringsten, während er in Schweden bei 67 % liegt.

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Derzeit fehlt es Ungarn auch am politischen Willen, die Bedingungen für die Einführung des Euro zu erfüllen. Nach Ansicht des Ministerpräsidenten ist es keine Frage von Jahren, sondern eher von Jahrzehnten, wann Ungarn der Eurozone beitreten wird. Unterdessen haben sich die Oppositionsparteien kürzlich darauf geeinigt, den Euro innerhalb von 5 Jahren einzuführen, falls sie im April gewinnen.

(Via: napi.hu, Titelbild: Pixabay)