Mercedes wird sein ungarisches Montage- und Karosseriewerk mit neuen Produktionslinien im Wert von 400 Milliarden Forint (mehr als 1 Mrd. Euro) erweitern. Dies ist Teil der größten Investition, die in diesem Jahr bisher angekündigt wurde, sagte der ungarische Außenminister Péter Szijjártó am Donnerstag in Kecskemét.
Das Projekt wird erhebliche Infrastrukturverbesserungen und die Schaffung von Arbeitsplätzen mit sich bringen und wird vom Staat mit 14 Milliarden Forint (35 Mio. Euro) unterstützt, sagte der Minister bei der Ankündigung der Investition. Mercedes startet außerdem ein Ausbildungsprogramm in Kecskemét, zu dem die Regierung ebenfalls einen finanziellen Beitrag leisten wird.
Das für Produktion und Lieferkette zuständige Vorstandsmitglied der Mercedes-Benz Manufacturing Hungary Kft. Jörg Burzer (l) und der ungarische Außenminister Péter Szijjártó (r) (Foto: offizielle Facebook-Seite von Péter Szijjártó)
In seiner Rede sagte Péter Szijjártó, er sei stolz darauf, dass Mercedes Ungarn als wichtigen Standort betrachtet, und fügte hinzu, dass die vergangenen vierzehn Jahre der Zusammenarbeit eine Erfolgsgeschichte für beide Seiten seien.
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Der Außenminister betonte, dass die aktuelle Mega-Investition auch die rasante Entwicklung der ungarischen Automobilindustrie zeige, was keine politische Aussage sei, sondern durch Fakten untermauert werden könne: Der Produktionswert des Sektors lag 2010 bei 3.600 Milliarden Forint (9 Mrd. Euro) und 2021 bei 9.400 Milliarden Forint (23.5 Mrd. Euro), und die Dynamik hat sich nicht verlangsamt, da diese Zahl in den ersten fünf Monaten dieses Jahres einen Rekordwert von 4.500 Milliarden Forint (11.2 Mrd. Euro) erreichte.
Er wies darauf hin, dass der Sektor, in dem 155.000 Ungarn beschäftigt sind, einen Exportanteil von 90 Prozent hat und dass Ungarn, obwohl es in Bezug auf die Bevölkerungszahl nur auf Platz 95 der Welt steht, bei den Automobilexporten auf Platz 20 liegt.
Péter Szijjártó betonte, dass die Weltwirtschaft in den letzten zweieinhalb Jahren zwar zweimal die Kurve gekriegt hat, dies aber die revolutionäre Erneuerung der Automobilindustrie, nicht habe aufhalten können.
Die Länder, die am besten in der Lage sind, die derzeitige schwierige Situation zu überwinden, sind diejenigen, die zu Standorten für die Elektromobilitätsstrategien der größten Automobilunternehmen werden können,
sagte er.
Die Mercedes-Benz Manufacturing Hungary Kft. teilte mit, dass die neue Investition im Rahmen ihres Geschäftsplans 2022-2026 getätigt wird. Die Ankündigung besagt, dass das Werk Kecskemét seine Rolle im globalen Produktionsnetzwerk durch die Integration neuer Modelle in die Serienproduktion stärken wird. Die Serienproduktion von Modellen der neuen MMA-Plattform (Mercedes Modular Architecture) beginnt im Jahr 2024 und die eines reinen Elektromodells der MB.EA-Plattform (Mercedes-Benz Electric Architecture) im Jahr 2025.
Es wird eine neue Montage- und Karosseriestraße gebaut, und auch die Oberflächenbehandlung und die Lackierung werden vollständig mit erneuerbaren Energiequellen erfolgen. Die neuen Produktionslinien werden ausschließlich mit Ökostrom betrieben, wobei eine große Solaranlage auf den Dächern der Anlagen installiert wird, um den Energiebedarf zu decken.
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Christian Wolff, Geschäftsführer der Mercedes-Benz Manufacturing Hungary Kft. betonte in der Mitteilung, dass die neue Produktstrategie des Mercedes-Benz Konzerns und der neue Vertrieb der Modelle die Zukunft des Werks in Kecskemét sichern werden. Das Werk in Kecskemét ist strategisch auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet und kann mit einem Höchstmaß an Flexibilität auf veränderte Kundenbedürfnisse reagieren.
via mti.hu, Beitragsbild: Csaba Bús/MTI