Das deutsche Unternehmen bringt nach einer im letzten Jahr angekündigten Großinvestition höherwertige Modelle mit technologischem Mehrwert in das LandWeiterlesen
Mercedes-Benz investiert mehrere Milliarden Euro in sein Werk in Kecskemét, wobei der ungarische Standort eine Schlüsselrolle bei der Umstellung auf Elektrofahrzeuge spielen wird, so Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender des Automobilkonzerns, gegenüber Index.
Aus dem Interview geht hervor, dass das Werk Kecskemét ein sehr wichtiger Teil des globalen Produktionsnetzwerks von Mercedes-Benz ist, wo man in Zukunft die Fahrzeugarchitekturen und Modelle der nächsten Generation im Auge behalten will.
Ola Källenius, CEO of @MercedesBenz, announced during his visit to #Hungary that #Mercedes plans a multi-billion-euro investment in its Hungarian factory, granting the Kecskemét facility a prominent role in the electric transition.
This new Mercedes investment will… pic.twitter.com/5Y7gtRBqfK
— Balázs Orbán (@BalazsOrban_HU) October 18, 2023
Der Vorstandsvorsitzende des Stuttgarter Automobilkonzerns war unter anderem deshalb nach Ungarn gekommen, um sich ein Bild von den Fortschritten beim Ausbau des Werks zu machen und das ungarische Team zu treffen.
Die Zukunft wird in Kecskemét gebaut,
sagte Källenius und erinnerte daran, dass im Herbst 2021 der erste kompakte SUV EQB im ungarischen Werk vom Band lief. Das erste vollelektrische Serienauto, das in Ungarn produziert wurde, war auch ein Meilenstein im Leben von Mercedes-Benz, denn es hat die Konzernspitze beeindruckt, dass es nur 12 Monate von der Entscheidung des Vorstands bis zur tatsächlichen Produktion gedauert hat, erklärte der schwedisch-deutsche Manager.
Ola Källenius sagte auch, es sei kein Geheimnis, dass es bei der Expansion um die Erweiterung des Produktportfolios gehe.
In naher Zukunft, ab Mitte des Jahrzehnts, werden wir in der Lage sein, von Kecskemét aus die Luxusauto-Kunden von Mercedes zu bedienen,
gab er bekannt. Da elektrobetriebene Fahrzeuge gegenüber Verbrennungsmotoren auf dem Vormarsch seien, werde in der Stadt auch eine Batteriefabrik gebaut. Dieses Werk wird völlig CO2-neutral sein, so ist beispielsweise geplant, geothermische Energie zum Heizen zu verwenden.
In dem Interview wird darauf hingewiesen, dass viele glauben, dass Ungarn nach wie vor ein Montagewerk für westliche Großunternehmen ist, da Investitionen nach wie vor durch die relativ billigen Arbeitskräfte und die Steuervergünstigungen angezogen werden. Nach Ansicht von Ola Källenius haben wir dieses Stadium längst hinter uns gelassen.
Vor einem Jahrzehnt, als Kecskemét noch ein Schwesterwerk seines deutschen Pendants war, gab es so etwas wie eine Meister-Lehrlings-Beziehung, aber diese Unterschiede verschwanden bald. Heute tragen alle unsere Standorte zum Know-how des globalen Produktionsnetzwerks bei. Kecskemét ist ein perfekter gleichberechtigter Partner und eines unserer leistungsstärksten Werke weltweit,
ist der Mercedes-Benz-Manager überzeugt.
Auf die Frage des Portals, was eine gute Strategie in Zeiten einer Krise nach der anderen sei, erklärte Källenius, dass sich das Makroumfeld zwar verändert habe und die Herausforderungen für die Industrie sich vervielfacht hätten, die Herausforderung aber darin bestehe, nach vorne zu denken.
„Auch wenn immer mehr Hindernisse vor einem auftauchen, sollte man den Fokus nicht verlieren, und der liegt in unserem Fall bei den Technologieinvestitionen. Wir formen, gestalten, elektrifizieren, digitalisieren unsere Fahrzeuge und kommen dem automatisierten Fahren immer näher. Obwohl wir sehr vorsichtig sein müssen, wofür wir Geld ausgeben und wofür nicht, erhöhen wir durch die Vorbereitung von Zukunftsprojekten unsere Wachstumschancen“, so der Topmanager des deutschen Konzerns gegenüber Index.
via index.hu, Beitragsbild: Facebook/Mercedes-Benz Gyár Kecskemét