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Militärdrohne in Zagreb abgestürzt, die auch durch den ungarischen Luftraum geflogen sei

Ungarn Heute 2022.03.11.
FIZETŐS

In der Hauptstadt Zagreb stürzte eine Drohne in einen Park und hinterließ einen meterweiten Krater. Nach kroatischen Zeitungsberichten hörten die Anwohner einen lauten Knall und Bilder und Videoaufnahmen zeigten, wie das Objekt ein drei Meter breites und ein Meter tiefes Loch in den Boden schlug. In der Nähe wurden auch die Überreste von zwei Fallschirmen gefunden. Verletzt wurde niemand, laut Polizei wurden nur geparkte Fahrzeuge beschädigt. Kroatiens Ministerpräsident Andrej Plenković bestätigte den mysteriösen Vorfall und sagte: Das Fluggerät sei über Rumänien und Ungarn kommend in den kroatischen Luftraum eingedrungen. In einem kurzen Facebook-Post bestätigte auch der ungarische Außenminister Péter Szijjártó den Fall.

Am Freitag um 11 Uhr bestätigte die kroatische Regierung, dass die Überreste einer militärischen Aufklärungsdrohne gefunden wurden und dass sie aus dem Osten gekommen sein könnte und auch den ungarischen Luftraum durchflogen haben könnte.

Das Fluggerät sei über Rumänien und Ungarn kommend in den kroatischen Luftraum eingedrungen. Wir haben auch die ukrainische Seite kontaktiert, um zu erfahren, ob sie über Informationen darüber verfügt, wie das Flugzeug Zagreb erreicht hat

führte der Ministerpräsident Plenković weiter aus.

Nach Angaben der Regierung in Zagreb hat der kroatische Premierminister Andrej Plenković bereits mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán und dem NATO-Botschafter Mario Nobilo gesprochen. Laut dem Portal Jutarnij.hr soll Orbán erklärt haben, dass die Drohne aus Rumänien nach Ungarn gekommen sein könnte. Die kroatische Regierung hat eine Untersuchung in dieser Angelegenheit eingeleitet.

Später gab der kroatische Präsident Zoran Milanovic am Freitagmorgen in einem Video bekannt:

Das Objekt flog mehr als 40 Minuten über Ungarn, flog weniger als sieben Minuten über Kroatien und stürzte in der Gegend von Jarun ab, glücklicherweise ohne Personenschaden

Er bestätigte auch Berichte, wonach das unbemannte Militärflugzeug möglicherweise von der Ukraine aus in das Gebiet eingedrungen sei. Das Flugzeug flog möglicherweise in einer Höhe von 1.300 Metern und mit einer Geschwindigkeit von 700 km/h über Ungarn. Die große Drohne flog mindestens 560 Kilometer weit, ohne von den Luftabwehrsystemen in Kroatien und Ungarn, die Mitglieder der westlichen Militärallianz NATO sind, entdeckt zu werden.

In einem kurzen Facebook-Post bestätigte kürzlich auch der ungarische Außenminister Péter Szijjártó, er habe mit dem kroatischen Außenminister gesprochen und fügte hinzu, dass „nach den derzeit verfügbaren Informationen auch der Luftraum mehrerer NATO-Mitgliedstaaten, darunter Ungarn, in den Drohnenflug involviert war“ und dass die ungarische Regierung bei den Ermittlungen eng mit den kroatischen Behörden zusammenarbeite.

Militärexperten von „The War Zone“ zufolge handelte es sich bei dem Flugzeug wahrscheinlich um eine Aufklärungsdrohne des Typs Tu-141 „Strizh“ aus sowjetischer Zeit, die wahrscheinlich eine schwere Fehlfunktion hatte und zunächst in den ungarischen und dann in den kroatischen Luftraum eingedrungen und dort abgestürzt ist. Nach Angaben von The War Zone ist die Ukraine das einzige Land, das derzeit über Tu-141-Maschinen verfügt.

(Via: orf.at, telex.hu, Titelbild: MTI/EPA/Antonio Bat)