"Barátfüle" (Maultasche mit Zwetschgenfüllung, aber nach der Spiegelübersetzung "Ohr des Freundes") hat vielleicht den merkwürdigsten Namen unter den ungarischen Gerichten.Weiterlesen
Das Wort „Nudli” leitet sich von dem in der süddeutschen und österreichischen Küche weit verbreiteten Wort „Schnupfnudel” ab. Die hier bis heute weitbekannte Version kam in der damaligen österreich-ungarischen Monarchie mit jüdischem Einfluss zu uns nach Ungarn. Versionen des slowakischen Halusky (Kartoffelknödel) tauchten jedoch bereits im 18. Jahrhundert in ungarischen Rezeptbüchern auf.
Im Volksmund werden sie auch als begyerő (auf deutsch ähnlich wie „Nudel”) bezeichnet, was zugleich eine Bezeichnung des männlichen Geschlechtsorgans ist und sich auf die in Ungarn vorherrschende längliche Form bezieht. Etwas weiter südlich, in Italien, werden diese Nudeln normalerweise Gnocchi genannt, jedoch haben sie da die Form von Knödeln und werden hauptsächlich salzig verzehrt. Die in Ungarn vorherrschende Variante wird aus Weizenmehl-Kartoffelteig hergestellt und, wie in den östlichen Bundesländern Österreichs, größtenteils süß verzehrt. Eine ungarische Besonderheit sind die Mohnnudeln, die insofern schon einzigartig sind, da nirgendwo sonst so viel Mohn verzehrt wird wie in Ungarn. Tatsächlich ist der Anbau in den meisten Ländern, aufgrund der Möglichkeit daraus Vergnügungsdrogen mit Opioiden herzustellen, illegal.
Zutaten:
500 g Kartoffeln
150-160 g Mehl
1 Ei
1 Prise Salz
1-2 Löffel Fett (Butter oder Öl)
100 g Mohn
40 g Puderzucker
(geschrieben von Adrienn Vass, übersetzt von Katharina Haffner, Fotos: Péter Csákvári)